PwC-Studie: Strafzölle auf Elektroautos aus China können Siegeszug der Hersteller aus der Volksrepublik nicht verhindern

Die von der EU-Kommission beschlossenen Strafzölle auf Elektroautos aus China verfehlen ihren Zweck und werden den Siegeszug der Hersteller aus der Volksrepublik nicht stoppen, sagt eine Studie der Unternehmensberatung PwC.

In China vor die Wand: Europa, allen voran Deutschland, importiert in diesem Jahr voraussichtlich mehr Autos aus der Volksrepublik, als es dorthin exportiert – Hauptursache: Elektroautos (Foto: TheDigitalArtist / pixabay)

Der Erfolg der Elektroautos aus China lässt sich nicht stoppen; die von der EU-Kommission verhängten Strafzölle werden den europäischen Herstellern nicht helfen; deren Exporte in die Volksrepublik werden in diesem Jahr voraussichtlich sogar durch die Importe von Fahrzeugen aus dem Reich der Mitte übertroffen. Zu diesem vernichtenden Urteil über die Sanktionen der Brüsseler Behörde unter ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen sowie über die Geschäftspolitik der hiesigen Autokonzerne kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers (PwC) in einer neuen Studie. Ihr zufolge dürften in diesem Jahr 440 000 Fahrzeuge chinesischer Hersteller nach Europa importiert werden, wohingegen europäische Autobauer voraussichtlich nur 325 000 nach China verkaufen, davon 295 000 Autos made in Germany. 

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Hinterherkinken bei Elektroautos

Die Ursache für das Kippen zulasten der westlichen Hersteller ist der explosionsartige wachsende Anteil aller Arten von Elektroautos am Fahrzeugabsatz in China – innerhalb eines Jahres von elf auf 44 Prozent. Dies trug dazu bei, dass immer mehr in der Volksrepublik verkaufte Fahrzeuge dort auch gefertigt werden. Im zweiten Quartal dieses Jahres waren das knapp 65 Prozent , 25 Prozentpunkte mehr als 2020. Der Grund für das Plus ist laut PwC das fehlende Angebot ausländischer Hersteller. Insbesondere den deutschen Herstellern gelinge es nicht, ihr „Kuchenstück“ auf dem chinesischen Wachstumsmarkt substantiell zu vergrößern. Ihr Anteil an den Elektroautos dümpelte im ersten Halbjahr 2024 weiter bei sechs Prozent.

Mit SAIC plant weiterer Autobauer aus China Fabrik in Europa

Nach Meinung von PwC bringen die EU-Strafzölle hiesigen Herstellern allenfalls kurzfristig Vorteile. „Die chinesischen Hersteller haben“, so Felix Kuhnert, Leiter des Autobereichs bei PwC Deutschland, „in der Vergangenheit eine hohe Adaptionsfähigkeit und Agilität gezeigt und werden die Zölle zum Anlass nehmen, ihre Produktionskapazitäten in Europa hochzuschrauben oder Partner für die Auftragsfertigung suchen und mit noch wettbewerbsfähigeren Produkten aufzuwarten.“ Tatsächlich plant nach Chinas E-Auto-Weltmarktführer BYD in Ungarn nun auch der chinesische Hersteller SAIC für seine Modelle der Marke MG den Bau einer Fabrik in Europa, möglicherweise in Nordspanien.

Mehr: Tagesschau

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