In ihrem Erstlingswerk „Tote können nicht noch mal töten“ spannt die Kölner Schriftstellerin Carla Charbruno einen Bogen von der Umwelt über das Tierwohl bis zur Philosophie über das Leben der Menschen – spannend, teilweise witzig, zum Nachdenken anregend.

Die Hautfigur in dem Roman „Tote können nicht noch mal töten“ von Carla Charbruno, der im Epubli Verlag Berlin erschienen ist, spielt Klara. „Ihr müsst euch dringend um die Erde kümmern“, wird sie von einem Gott belehrt, der alles sein könnte. Denn die Erde soll der Himmel der Gegenwart sein. Dorthin kommt jeder immer wieder zurück. Es ist der Kreislauf der Ewigkeit. Keine Erde, keine Ewigkeit! So wird Klara der Ernst dieser Angelegenheit vermittelt. Und nicht nur das muss Klara zur Kenntnis nehmen. Sie soll zu dem Tier werden, das sie am meisten getötet hat.
In einem Raum der Erleuchtung soll Klara herausfinden, welches Tier sie wohl werden wird. Mit Entsetzen wird sie dort mit dem Menschen konfrontiert, den sie auf grausamer Weise umgebracht hat, bevor sie selbst getötet wurde. Doch irgendwas kann mit ihrem Ende nicht stimmen. Wie sind sie von der Autobahn in diese Folterkammer hineingeraten?
Letztendlich verbündet sich Klara mit Robert, um zusammen mit ihm einen Deal mit Gott auszuhandeln. Da dem Himmel offensichtlich ein schwerer Fehler passiert ist, bekommen beide noch einmal die Chance, um zu den Menschen zu werden, die sie einmal waren. So werden sie auf eine furiose Reise geschickt mit vielen verblüffenden Wendungen. Zurück in die Vergangenheit werden sie erst einmal als Spinne und Fliege geboren. Als Robert in Klaras Spinnennetz landet, gib der göttliche Geheimcode zu erkennen, wer sie sind, nur in einem anderen Körper. Wie kann Klara jetzt ihre Spinnenmutter überzeugen, dass sie diese Beute nicht auffressen kann? Sie findet heraus, wer in diesem Haus geboren werden soll, um rechtzeitig zur Geburt als Sonderzelle überzuwechseln.
Ausgerechnet Klaras Schwägerin soll das Bindeglied von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft werden, damit das schreckliche Ende nicht passiert. In Paulas Körper stehen Klara und Robert viele Herausforderungen bevor. Sie müssen erst einmal das Immunsystem überzeugen, das sie keine Feinde sind. Doch die größte Herausforderung sind sie selbst. Wie können sie sich dort draußen in der Vergangenheit zusammenbringen und beeinflussen. Robert ist ein Nazist und Klara männerfeindlich. Sie setzen ihre ganze Karte auf Paula. Warten den richtigen Zeitpunkt ab, um mit ihr in Kontakt zu treten.
Der Fortgang der Geschichte und ihr Ausgang sind die Suche nach einem Weg zurück ins Leben, das sie in all den Erfahrungen zu schätzen gelernt haben – vor allen Dingen, dass das Leben in jeder Form lebenswert ist.
Als ich dieses Buch in den Händen hielt, wollte ich zunächst ’nur mal ein wenig stöbern‘. Das wurde nichts; ich habe es die nächsten Tage kaum weglegen können, so hat es mich begeistert. Man möchte von Seite zu Seite wissen, wie es weitergeht und ob der große Plan schlussendlich gelingt! Ich habe jedenfalls sehr viel Freude an diesem tollen Roman gehabt und war tatsächlich etwas traurig, als ich das Buch zuende gelesen hatte!