Siemens Gamesa hechelt General Electric hinterher

Im Wettbewerb um die Marktführerschaft bei der Windenergie auf hoher See liegt der deutsch-spanische Hersteller Siemens Gamesa abgeschlagen auf Platz fünf. Aber das dürfte sich in diesem Jahr ändern.

Boom in Chinas Gewässern: Siemens Gamesa will Abstand verringern (Foto: doskey12 / pixabay)

2019 schien es noch so, als schaffe Siemens nach der Fusion mit dem spanischen Wettbewerber Gamesa den Sprung an die Weltmarktspitze. Jedenfalls installierten die Münchner mit rund 8,8 Gigawatt Leistung weltweit die zweitmeisten Windkraftanlagen auf hoher See, knapp hinter dem dänischen Konkurrenten Vestas mit 9,6 Gigawatt. Das entsprach der Leistung von knapp zehn großen Kohlemeilern. Doch das hat sich geändert, seit Konzernchef Andreas Nauen den “Vorrang für Profitabilität (vor Volumen)” erklärte – sprich: nur noch Mühlen ins Meer zu stellen, die dicken Gewinn abwerfen.

General Electric auf Platz eins

Nach einer Erhebung des Finanznachrichtendienstes Bloomberg lag Siemens Gamesa im vergangenen Jahr bei der installierten Offshore-Windkraftleistung mit 7,65 Gigawatt weltweit nur noch auf Platz fünf. Die Spitze eroberte der US-Konzern General Electric mit 13,53 Gigawatt. Auf den nächsten Rängen folgen mit knappem Abstand Goldwind aus China, Vestas und Envision ebenfalls aus dem Reich der Mitte.

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Dreikampf in Sicht

Der Aufstieg der chinesischen Hersteller erklärt sich durch die staatliche Förderung ihres Landes für Strom aus Offshore-Anlagen, die allerdings vom kommenden Jahr an sinken soll. Weil der Bau der Windmühlen ansonsten aber im Wettbewerb ausgeschrieben wird und an den preiswertesten Anbieter geht, dürfte es demnächst zum Dreikampf auf dem Weltmarkt kommen: zwischen General Electric, Vestas und Siemens. Dank der Erfahrung im Offshore-Geschäft sowie Aufträgen von mehr als 30 Milliarden Euro in den Büchern hofft Siemens Gamesa, in diesem Jahr kräftig aufzuholen.

Mehr: Manager Magazin

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