Jetzt leuchten sie wieder. Lichterketten schmücken unsere Fassaden, Fenster und Balkone. Klar, sie brauchen Energie. Aber mit ein paar Tricks lässt sich der Stromverbrauch ordentlich nach unten drücken.
Der Dezember ist dunkel. Ganze acht Stunden steht die Sonne am Himmel. Falls sie überhaupt zu sehen ist. Meist ist das Wetter trüb und der Himmel bedeckt. Im Durchschnitt schenkt uns der Adventsmonat nur wenig mehr als eine Stunde am Tag mit Sonnenschein. Kein Wunder, dass die Menschen seit jeher im Advent Lichter entzünden, um die bedrückende Finsternis zu erhellen. Doch Beleuchtung – ganz gleich in welcher Form – frisst Energie. Sind Lichterketten folglich Umwelt- und Klimafrevel?
Die absoluten Zahlen scheinen das zu bestätigen. Immerhin brennen in Deutschlands Privathaushalten zur Advents- und Weihnachtzeit 22 Milliarden Lämpchen. In der Summe verbrauchen sie laut Ökostromversorger Lichtblick 619 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit könnten 183 000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Deutschland Verbraucher lassen sich den Lichterglanz über 255 Millionen Euro kosten.
Schaden durch Lichterketten überschaubar
Das alles hört sich schlimm an. Bezogen auf den deutschen Stromverbrauch von 517 Terawattstunden macht die Weihnachtbeleuchtung der Haushalte jedoch nur rund ein tausendstel Promille aus. Auch die CO2-Belastung hält sich mit 200 000 Tonnen anteilig in Grenzen. Allein Deutschlands Pferde emitieren Jahr für Jahr und 20-mal mehr Kohlendioxid als die Lichterketten der Privathaushalte.
Hinzu kommt: Jeder Liebhaber von Weihnachtsbeleuchtung kann den Stromverbrauch und den damit verbundenen Klimaschaden ohne großen Verzicht senken. Hier die wichtigsten Tipps dazu:
- Nimm LED-Lämpchen! Noch immer leuchten in jeder fünften Lichterkette Glühbirnen. Glühlampen-Ketten verbrauchen jedoch achtmal so viel Strom wie Lichterketten auf LED-Basis. Letztere konsumieren in der Regel nur zwischen fünf und zehn Watt pro Stunde. Glühlampenketten hingegen verbrauchen oft über 50 Watt pro Stunde. Bei zehn Stunden Beleuchtung pro Tag über vierzig Tage sparst du, wenn Du eine 50-Watt-Lichterkette durch eine LED-Beleuchtung ersetzt, sieben Euro.
- Sechs oder acht Stunden reichen! Die Lämpchen müssen nicht die ganze Nacht hindurch leuchten. Ab elf Uhr nachts sind nur noch wenige Leute auf der Straße, die sich daran erfreuen. Weniger Beleuchtungszeit bedeuten weniger Stromverbrauch und weniger Umweltverschmutzung.
- Denke an die Tiere! Die nächtliche Lichtverschmutzung stört den Biorhythmus von Mensch und Tier. Sie regt den Stoffwechsel von Vögeln an. Diese finden dann im Winter nicht genügend Futter.
- Verwende eine Zeitschaltuhr! Sie verhindert nächtliches Durchleuchten wegen Vergesslichkeit.
- Vermeide Disko-Effekte! Sie nervt Passanten und verwirrt Tiere. Sie passt auch nicht zum besinnlichen Advent. Blinkende Lichter und Farbwechsel können darüber hinaus den Stromverbrauch anheben.
- Weniger ist mehr! Es müssen nicht tausend Lämpchen brennen. Zweihundert reichen auch. Je mehr Lichter brennen, desto weniger stark ist der Effekt des einzelnen Lichtes. Vermeide ein Wettrüsten an der nachbarlichen Lichterkettenfront.
- Verwende ein Netzteil! Strom aus der Batterie ist ungleich teuerer als Strom aus der Steckdose. Alte Batterien sind Sondermüll.
Für Sparfüchse
Wer sowohl die Anzahl der Lämpchen, die Betriebsstunden und -tage einschränkt und sparsame LED einsetzt, kann im Vergleich zu einem Nutzer einer aufwendigen Glühlampen-Anlage mit vielen Lämpchen, die über zwei Monate die Nächte durchleuchtet, im Jahr 30 Euro und mehr einsparen.
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