Jetzt ist es offiziell: Der Blackout in Spanien Ende April resultierte aus miesem Netzmanagement. Und auch die jüngsten Stromausfälle in Norditalien lagen nicht an den Erneuerbaren oder an Hackerangriffen.

Kommt es zu massiven Stromausfällen, schieben Gegner der Energiewende dies gern den erneuerbaren Energien und Russland- sowie Chinahasser gern Hackern aus diesen Ländern unter. Alles Quatsch! Zwar hatten sich die wahren Gründe schon sehr schnell angedeutet, wie Greenspotting gleich nach dem landesweiten Blackout in Spanien am 28. April darlegte. Doch jetzt ist es amtlich: In Spanien hätten die Versorgungsunternehmen, „die die Spannung hätten kontrollieren müssen – viele davon werden dafür bezahlt“, so Umweltministerin Sara Aagesen , „nicht alle“ erwarteten Spannungsschwankungen absorbiert, also nicht zur Spannungsregelung beigetragen. So hätten es die Netzbetreiber des Landes festgestellt. Im Klartext: Schuld an dem Desaster war mieses Netzmanagement.
Blackout in Turin: Heißer Boden heizte Kabel auf
Auch der zehnstündige Stromausfall im Großraum Turin vor ein paar Tagen hatte höchst profane Gründe. Auslöser war die erste große Hitze-Welle in Italien. „Vermutlich sind diese Probleme auf die hohen Temperaturen in dieser Jahreszeit zurückzuführen, die den Boden, unter dem die Stromkabel verlaufen, erwärmt haben“, so der italienische Energie-Versorger Iren. Nicht auszuschließen sei, dass „der gleichzeitige Betrieb zahlreicher Klimaanlagen in Wohnungen und Büros dazu beigetragen hat“. Der Effekt aus steigenden Temperaturen und steigendem Energieverbrauch sei klar ersichtlich.
Verrottete Kabel und Muffen
Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn immerhin gab es den Blackout nur in der alten Industriestadt Turin Piemont und nicht auch in der Metropole Mailand in der benachbarten Lombardei. Der Grund hierfür liegt laut Presseberichten in dem teils veralteten Netz in Turin. Alte Kabel und Muffen müssten ausgetauscht werden, um den nun noch höheren Sommertemperaturen sowie dem weiter gestiegenen Energieverbrauch standzuhalten. Bis das geschehen ist, dürfte es jedoch einige Zeit dauern. Und die nächste Hitzewelle kommt bestimmt.
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