Deutsche geben viel mehr für Fahrräder aus

Zu behaupten, Fahrräder würden teurer, ist unseriös. Das gibt die Statistik nicht her. Richtig ist aber , dass die Deutschen lieber als früher richtig Geld für ein neues Bike hinblättern – vor allem, wenn es einen Motor hat.

Hype um E-Bikes: Weil Räder mit Motor teurer als herkömmliche Bikes sind, geben die Leute heute mehr für einen neuen Drahtesel aus als früher(Abbildung: Georg Hirmer)

Nutzt die Fahrradbranche die Corona-Krise aus, um die Preise nach oben zu treiben? Immerhin stieg laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) der Preis eines verkauften Rades von 2019 auf 2020 um 38 Prozent auf 1 279 Euro, im Mittel der vergangenen vier Jahren sogar um mehr als 100 Prozent. Dass dahinter Preistreiberei steckt, lässt sich jedoch nicht beweisen, da die Statistik nicht den Preis des immer gleichen Modells misst. Viel eher kostet ein Rad heute im Schnitt mehr als früher, weil es viel öfter einen Motor besitzt. So waren im vergangenen Jahr knapp 40 Prozent aller verkauften Fahrräder E-Bikes. Und die kosten, so der ZIV, durchschnittlich 1 600 Euro fast viermal so viel wie Fahrräder ohne Motor , die mit 440 Euro zu Buche schlagen. Steigt der Anteil der E-Bikes, tut das auch der Durchschnittspreis insgesamt.

Immer wieder Schnäppchen

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Eher dürfte der Wettbewerb dafür sorgen, dass inbesondere E-Bikes eher preiswerter werden. So unterbieten sich Aldi und Lidl immer wieder mit Sonderangeboten. Ein E-Bike von Prophete aus Rheda-Wiedenbrück in Ostwestfalen gibt es bei Aldi ab 999 Euro. Auch Lidl glänzt mit E-Bikes unter 1000 Euro. Allerdings sind die Schnäppchen schnell vergriffen. Zudem boomt der Markt für gebrauchte E-Bikes, selbst der Autofahrer-Lobbyverein ADAC ist in das Geschäft eingestiegen.

Ersatzteile teurer

Wenn es mit Sicherheit Preissteigererungen bei Fahrrädern gibt, dann bei den Ersatzteilen. Grund sind unter anderem die explodierten Preise für Container aus Fernost und der grassierende Materialmangel. So klagen Biker, für eine Kette von Shimano heute zehn Euro mehr hinlegen zu müssen als vor der Corona-Krise.

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