Tesla und US-Rivale Rivian schaukeln sich mit Milliardeninvestitionen für E-Autofabriken hoch

Innerhalb weniger Tage traten der US-Elektroautopionier Tesla und sein amerikanischer Wettbewerber Rivian eine wahre Schlacht los, wer von beiden die meisten Milliarden in neue Fabriken in den Vereinigten Staaten investiert.

Bisherige Tesla-Bauestelle in Texas: Schwerer Stand für deutsche Hersteller (Foto: Larry D. Moore)

Fast sechs Milliarden Euro dürfte die neue Fabrik von Tesla im brandenburgischen Grünheide nach neuestem Stand am Ende verschlingen. Für Unternehmensgründer Elon Musk ist das kein Grund, in seinem Heimatland noch mehr in die Vollen zu gehen. Denn kaum hatte Rivale Rivian angekündigt, für umgerechnet 4,45 Milliarden Euro seine zweite Fabrik in den USA zu bauen und damit massiv Tesla anzugreifen, schlug der exaltierte E-Autopionier zurück. Für seine neue Fabrik bei Austin im US-Bundesstaat Texas werde er zehn Milliarden Dollar locker machen, umgerechnet 8,9 Milliarden Euro. Unterm Strich, so die großspurige Ankündigung, werde er dadurch 20 000 Jobs direkt und 100 000 indirekt schaffen.

Wettlauf eröffnet

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Die beiden Ankündigungen markieren eine neue Etappe auf dem Weg in die E-Mobilität, die sich US-Präsident Joe Biden für die Vereinigten Staaten wünscht. Denn mit ihren Großinvestitionen im eigenen Land stehen Tesla und das US-Start-up Rivian, das bei seinem Börsengang gerade 13,5 Milliarden Dollar einsammelte, nicht allein. Auch die beiden traditionellen US-Platzhirsche General Motors (GM) und Ford wollen kräftig investieren, um mit E-Autos auf den Markt zu drängen. Damit wird es für ausländische Anbieter, allen voran VW, Daimler und BMW, noch schwerer, mit ihren Stromern in den USA zu landen. Zumal Biden plötzlich den Held der Arbeiterklasse gibt und E-Autos made in USA nur dann fördern will, wenn die Hersteller wie GM und Ford die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) unter ihrem Werksdach beherbergen. Die deutschen Autobauer, die sich einst im gewerkschaftsfeindlichen Süden der USA ansiedelten, tun das nicht. Für sie ist Bidens Ansinnen denn auch eine vorgeschobene Begründung, um sie in den Vereinigten Staaten klein zu halten.

Musk spart Einkommensteuer

Auch Tesla ist UAW-frei. Allerdings wäre Musk nicht Musk, würde er bei seinen gigantischen Investitionen bei Austin nicht auch an sich denken. Denn mit der gleichzeitigen Verlegung des Unternehmenssitzes von Californien nach Texas spart Musk auch ganz gehörig Steuer. Während der Sonnenstaat an der Westküste eine eigene Einkommensteuer von 13,3 Prozent erhebt, verzichtet der Anrainer am Golf von Mexiko darauf völlig.

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