Nicht China, wo so viele Solaranlagen ans Netz gehen wie nirgendwo, hat sich der Sonnenergie am meisten verschrieben. Gemessen an der installierten Leistung pro Einwohner sind die Niederländer Weltmeister – und die Deutschen ihnen ziemlich auf den Fersen.

Auf den ersten Blick raubt es den Atem, wenn der Blick auf den Solarboom in China fällt. Paneelen mit einer Gesamtleistung von 357 Gigawatt wurden im vergangenen Jahr im Reich der Mitte installiert. Das war dreimal so viel wie in Europa und den USA zusammen. So großartig das für das Klima ist, so sehr ist die Leistung aber auch der Größe der Volkswirtschaft und der Milliardenbevölkerung der Volksrepublik geschuldet. Denn gemessen an der Einwohnerzahl sind andere Länder der Stromerzeugung per Sonnenlicht deutlich mehr zugetan. Überraschend auf Platz eins weltweit liegen hier die Niederlande, wo trotz der nördlichen Breiten inzwischen 1,547 Kilowatt pro Einwohner an Solarleistung installiert sind, so viel wie nirgendwo auf der Welt. Platz zwei belegt Australien mit 1,448 Kilowatt. Die Bronzemedaille gebührt den Deutschen, die immerhin 1,198 Kilowatt Solarenergie pro Einwohner am Netz haben. China rangiert hier weit abgeschlagen.

Um zu beurteilen, wie sehr die Solarenergie hilft, die Stromerzeugung eines Landes klimafreundlich zu gestalten, reicht es jedoch nicht aus, die installierte Leistung pro Kopf zu betrachten. Wichtiger ist, wie viel Prozent der Stromerzeugung die Solaranlagen übernehmen. Auch hier liegen die Niederländer ganz weit vorn, weil sie mithilfe ihrer Paneelen inzwischen gut ein Viertel (25,5 Prozent) ihres Stromes erzeugen. Das ist Platz zwei weltweit. Besser ist nur Griechenland, wo 27,9 Prozent des Stroms von Solaranlagen stammt. Deutschland rangiert hier, je nach Datenlage, mit einem Anteil von 19,8 Prozent auf Platz sieben oder acht.

Auch beim Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung relativiert die Größe der Volkswirtschaft und Bevölkerung von 1,3 Milliarden Einwohnern die Erfolge Chinas bei der Nutzung der Solarenergie. Denn trotz der gigantischen Installationen tragen die Solaranlagen im Reich der Mitte nur zu 13,1 Prozent zur Stromerzeugung bei, also nur halb so viel wie in den Niederlanden. Das beschert den Chinesen Platz 20 weltweit. Ähnliches gilt für Indien. Das Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern hat China beim Wachstum der Solarinstallationen in den vergangenen zwei Jahren zwar überholt, erzeugt seinen Strom aber erst zu 9,5 Prozent mit Photovoltaik – Platz 25 weltweit.
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