In Angola ist vermutlich belasteter Abraum einer Diamentenmine in einen Nebenfluss des Kongo gelangt und führt zu schweren Schäden an Mensch und Natur. Die Verfärbung des Flusses ist aus dem Weltall erkennbar.
Tote, Durchfallkranke, verwesende Wassertiere, dazu tonnenweise tote Fische im Fluss – in der Demokratischen Republik Kongo kommt es gerade zu einer Umweltkatastrophe. Auslöser sind vermutlich Schwermetall aus einer Diamantenmine im Nachbarland Angola, zu dem der Tshikapa River, der in den Fluss Kongo fließt, teilweise die Grenze bildet. “Wir haben noch nie eine so große Verschmutzung des Kongo gesehen”, so Raphael Tshimanga, Direktor des Congo Basin Water Resources Research and Capacity Building Center.
Diamantenmine in Verdacht
Das Außmaß der Umweltkatastrophe wird in Satellitenbildern erkennbar, die zeigen, dass das Wasser des Kongo und des Tshikapa River teilweise extrem rot verfärbt ist. Die in Verdacht stehende Catoca-Mine in der Nähe der Stadt Saurimo im Nordosten Angolas gilt als eine der größten Minen für Rohdiamanten der Welt und wird von einem internationalen Konsortium aus Angolas staatlicher Bergbaugesellschaft Endiama, dem russischen Rohstoffkonzern Alrosa und anderen kleineren Unternehmen betrieben. Catoca hat eingeräumt, dass Abraum in einen Nebenfluss des Tshikapa River gelangt sei. Giftstoffe seien aber nicht ausgetreten. Möglicherweise ist es zu einem Leck in einem der Absatzbecken nach einem Dammbruch gekommen.
Minenbetreiber spendeten Lebensmitteln
Die Regierung der Republik Kongo will Entschädigung von dem Minen-Konsortium. Die Höhe ließ Vize-Premierministerin Eve Bazaiba offen. Catoca erklärte, Lebensmittel an die betroffenen Gemeinden gespendet zu haben. Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell wurde vor kurzem verurteilt, für die Umweltschäden zu bezahlen, die er in Nigeria anrichtete.
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