Wer ein Elektroauto an öffentlichen Ladesäulen betankt, kann sein ekliges oder sonstiges Wunder erleben. Das zeigen die Bespiele für Vandalismus, dem die E-Community unter den Autofahrern zunehmend ausgesetzt ist.
Wenn Telefonzellen, Bushaltestellen und S-Bahnen, warum dann nicht auch Ladestationen für Elektroautos? Das denken sich offenbar inzwischen immer mehr Zerstörungswütige – und knöpfen sich die Tankstellen für die neuen Stromer vor. In der Marktlandstraße in München etwa steckten Unbekannte Hackfleisch in die Steckerhaltungen und legten die Ladesäule auf diese Weise lahm.
Mehr Ladesäulen, mehr Anschläge
Die bayrische Landeshauptstadt hat bisher 610 Normal-Ladesäulen und 18 Schnellladestationen errichtet und war damit Anfang vergangenen Jahres Deutschlands Stadt mit den meisten öffentlich zugänglichen Ladepunkten. Umso mehr klagen die Stadtwerke München (SWM): „Auffällig ist, dass die SWM mit zunehmender Anzahl von Ladesäulen auch eine deutliche Zunahme von Vandalismus verzeichnen.“ Allerdings komme die Isar-Metropole mit Zerstörungen an drei Prozent der E-Tankpunkte noch glimpflich davon. Deutschlandweit seien es 17 Prozent.
Teilhabe im Internet
Ein Motiv der Vandalen scheint der Hass auf die neue Spezies der Autofahrer und ihre teilweise teuren Fahrzeugen zu sein. Um der Attentäter habhaft zu werden, stellen die Geschädigten die Taten, wenn möglich, ins Internet. So geschehen vor gut einem Jahr, als zwei junge Männer das Kabel aus einem stromtankenden Tesla zu reißen versuchten und die Karosserie mit Fußtritten traktierten. Das Fahrzeug verfügte jedoch über eine Kamera, die den Anschlag filmte. Der Eigentümer übermittelte das Video an den Parkhausbetreiber und machte es auf Youtube publik. Wenig später malträtierte in Australien eine Tesla-Hasserin ein Model 3, wurde dabei aber ebenfalls gefilmt und nach der Verbreitung des Videos im Netz und im Fernsehen schließlich gefasst. Weil die destruktive Dame bei der Tat einen Schlafanzug trug, ging sie in die noch junge Geschichte der E-Schänder als „Pyjama-Vandalin“ ein.
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