Verbrenner brennen 19-mal häufiger als E-Autos

Das Vorurteil ist nicht auszurotten: E-Autos sind brandgefährlich. Eine Behörde aus Schweden hat es genauer untersucht. Die Ergebnisse sind ernüchternd für die Verbrennerfraktion.

Brennender Verbrenner E-Autos brennen seltener (Bredehorn Jens/Pixelio.de)
 Brennender Verbrenner E-Autos brennen seltener (Bredehorn Jens/Pixelio.de)

Die schwedische Zivilschutzbehörde MSB hat die Zahlen von 2022 ausgewertet. Demnach gerieten in Schweden 3 400 Autos in Brand. Ganze 23 Fahrzeuge davon waren Vollstromer oder Hybrid-Vehikel. Sie stehen für rund 0,004 Prozent aller elektrisch betriebenen Fahrzeuge in Schweden. Verbrenner brennen also öfter. Ihre Brandhäufigkeit betrug fast 0,08 Prozent. Laut MSB brennen Verbrenner – bezogen auf die jeweilige Anzahl – über 19-mal häufiger als E-Fahrzeuge. Die Untersuchung bezog auch LKW und Busse sowie Brandstiftungen ein. Nicht berücksichtigt hat die schwedische Institution, dass E-Autos im Durchschnitt deutlich jünger sind als Diesel oder Benziner.

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Eine US-Untersuchung kommt sogar zu dem Ergebnis, dass von 100 000 Verbrennern pro Jahr 1530 Fahrzeuge brennen. Dagegen fangen nur 25 E-Autos Feuer. Interessant an der amerikanischen Studie: Hybrid-Fahrzeuge sind doppelt so gefährdet wie Verbrenner. Laut dem amerikanischen Vergleichsportal AutoinsuranceEZ brannten, bezogen auf 100 000 Fahrzeuge 3475 Hybrid-Vehikel pro Jahr. Verglichen mit der Brandhäufigkeit der reinen Stromfahrzeuge brennen Diesel und Benziner demnach etwa 60-mal so häufig, Hybrid-Autos sogar 139-mal öfter.

Die schwedische Behörde MSB schätzt Brände von E-Autos als nicht mehr und nicht weniger gefährlich ein als Brände von Autos mit Verbrennungsmotor. Zwar liefert das Feuer aus Antriebsbatterien höhere Temperaturen. Doch sind nach MSB-Einschätzung die Feuerwehrleute in Schweden hinreichend ausgebildet, um E-Auto-Brände zu löschen. Dies gilt inzwischen für die meisten europäischen Länder.

Keine Stromschläge durch E-Autos

Auch in Deutschland brennen Stromer seltener. Das bestätigte ein Experte der Münchner Feuerwehr gegenüber den VDI-Nachrichten. Es bestehe auch kaum elektrische Gefährdung für die Retter. Bei mechanischen oder thermischen Einwirkungen, die bestimmte Toleranzwerte überschreiten, werden alle Stromkreise sofort unterbrochen. Selbst wennn das Auto im Wasser stehen sollte, ist die Gefährung durch einen Stromschlag gering. Hinzu kommt, dass die Batterien bei Bränden meist unversehrt bleiben.

Wenn es allerdings zum Batteriebrand kommt, ist die Löschung wegen der hohen Temperaturen schwierig. Hinzu kommt, dass eine Antriebsbatterie aus 7 000 oder mehr Einzelzellen besteht, die sich immer wieder neu entzünden können.

Mehr: EFAHRER.com

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