Verdopplung beim Ausbau der Windenergie möglich

Endlich ein Lichtblick: Wirtschaftsminister Robert Habeck und sein Verkehrskollege Volker Wissing wollen Hemmnisse beim Ausbau der Windenergie durch Flugüberwachung und Regenradar abbauen. Die Windbranche frohlockt.

Weniger Rücksichtnahme auf Luftverkehr: Neuer Raum für zusätzliche fünf Gigawatt Windkraft (Foto: DistelAPPArath / pixabay)

Allenfalls Insider wussten, dass nicht nur Abstandsregeln für Anwohner sondern allen voran auch militärische Vorschriften der Flugüberwachung die Möglickeiten zur Aufstellung von Windkrafträdern beschränken. Diese zu lockern, haben sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und sein Verkehrskollge Volker Wissing (FDP) beschlossen. Für die Windbranche ist das seit Jahren des Rückschritts durch Habecks Vorgänger Peter Altmaier (CDU) und Sigmar Gabriel (SPD) endlich mal ein Lichtblick. Die Einigung sei “ein echter Befreiungsschlag für den Zubau der Windenergie”, so Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie. “Bislang zwar ausgewiesene, aber praktisch nicht nutzbare Flächen werden damit verfügbar.”

Weniger Abstand zu Drehfunkfeuer und Regenradar

ANZEIGE

Nachdem Jahre lang nichts geschah auf diesem Gebiet, lägen nun “neueste wissenschaftliche Erkenntnisse” vor, so Verkehrsminister Wissing, die geringere Abstände von Windkrafträdern ermöglichten. So solle künftig der Minestabstand zu bestimmten sogenannten Drehfunkfeuern, die der Navigation von Flugzeugen dienen, von derzeit 15 Kilometer auf sechs bis sieben Kilometer Radius reduziert werden. Mehr als 15 solcher Drehfunkfeuer, die vom Boden aus Flugzeuge anfunken, sollen in den nächsten Jahren durch Umstellung auf satellitengestützte Navigation entfallen. Ähnliches gilt für die vorgeschriebenen Abstände zwischen Windenergieanlagen und Wetterradar. Diese werden von 15 auf fünf Kilometer verringert.

Vier bis fünf Gigawatt mehr

Die Windbranche verspricht sich davon die baldige Errichtung von Windkraftanlagen mit einer Leistung, die vier bis fünf großen Kohlekraftwerken entspricht. “Das Potenzial sehen wir hier zwischen 4 und 5 Gigawatt – mehr als doppelt so viel, wie im vergangenen Jahr insgesamt zugebaut wurde”, so Verbandschef Albers. “Auch dass die Regelungen ab sofort gelten solle und damit sogar auf bereits laufende Verfahren angewendet werden könne, sei “eine sehr gute Nachricht für den Hochlauf der Erneuerbaren Energien“.

Mehr: Bundesverband WindEnergie

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*