Verwüstungen gravierender als im Regenwald

Wenn es im bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas brennt, gehen meist Bilder von verkohltem Dschungel um den Globus. Dabei richten die Flammen in den Wäldern der Savannen des Kontinents verheerendere Schäden an, zeigt eine internationale Untersuchung.

Amazonas-Regenwald (gelb umrandet) und angrenzende Savannen (Foto:: NASA)

Brennt es in Tropenwäldern wie in der Amazonas-Region in Brasilien, fallen den Flammen in der Regel zwischen 23 und 44 Prozent der Bäume zum Opfer. In den Wädern an den Ufern von Flüssen in den angrenzenden Savannen, die einmal im Jahr überflutet werden, sind dies jedoch 60 bis 100 Prozent. „Der Verlust ist hier sogar schlimmer als im tropischen Regenwald am Amazonas, denn die betroffene Fläche ist deutlich größer“, sagt Anna Abrahão, Bodenbiologin an der Universität Hohenheim in Stuttgart.

Dies ist das Ergebnis einer Forschungsarbeit von 20 Wissenschaftlern aus brasilianischen und internationalen Institutionen. Zwar wachsen nach Bränden auch auf den Flächen der geschädigten Uferwälder wieder Pflanzen, doch sind dies meist weniger anspruchsvolle Arten wie Gräser, Kletterpflanzen und Farne, die sich schnell ausbreiten. Allerdings ist diese Flora meist artenärmer als zuvor.

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Wegen des viel größeren Schadens raten Wissenschaftler sogar, kontrollierte Brände zu legen, um in den Savannen Schneisen zu schaffen, in denen Flammen durch Brandstiftung aber auch durch natürliche Ursachen wie Blitze keine Nahrung mehr finden und sich so nicht weiter ausbreiten können.

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