Kein Autobauer hat in dem noch jungen Jahr in Deutschland mehr echte Elektroautos verkauft als Volkswagen. Kein Grund jedoch für Konzernchef Herbert Diess, die Plug-in-Hybrid-Scham abzulegen.
Das Elektroauto-Jahr ist gut angelaufen für Herbert Diess. Bis Ende Februar konnte der Chef des Volkswagen-Konzerns 21 900 Autos verkaufen, die ausschließlich mit Strom fahren. Das waren fast 20 Prozent mehr als Wettbewerber Stellantis (18 392) , der aus der Fusion des italo-amerikanischen Hersteller Fiat Chrysler mit dem französichen Autoriesen PSA hervorgegangen ist, zu dem neben Peugeot und Citroen die deutsche Traditionsmarkte gehört. Deutlich abgeschlagen auf Platz drei und vier folgen Renuault-Nissan-Mitsubishi (12 811) und Hyundai-Kia (12 664). Auf dem fünften Rang landete Daimler mit 7 337 verkauften reinen Stromern knapp vor Tesla mit 7116 Exemplaren.
Mehr Plug-in-Hybride als reine Stromer
Die frohe Botschaft für das Klima durch entsprechend weniger CO2-Ausstoß hält sich jedoch in Grenzen. Denn neben den 21 900 reinen E-Autos brachte Volkswagen gleichzeitig 23 386 Plug-in-Hybride auf die Straßen, die sowohl mit Elektro- als auch mit Verbrennungsmotor fahren, in der Statistik jedoch als E-Fahrzeuge gezählt werden. Die Zwitter sind hoch umstritten, weil ihr Treibstoffverbrauch in der Realität viel höher ist, als die offziellen, aber praxisfernen Messwerte behaupten.
Schmuddel-Laterne geht an BMW
Noch größer als bei VW-Lenker Diess müsste die Plug-in-Hybrid-Scham allerdings bei BMW-Chef Oliver Zispe sein. Dessen weißblauer Karosseriebauer an der Isar brachte mit 23 263 Plug-in-Hybriden bis Ende Februar fast genau so viele grün etikettierte Klimaschädlinge unters Volk wie VW, kam bei den reinen Elektroautos jedoch nur auf 5187 verkaufte Exemplare, weniger als Tesla und nicht einmal ein Viertel seines ehemaligen BMW-Kollegen Diess an der VW-Spitze in Wolfsburg.
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