Von Entwarnung keine Spur: Auch 2020 war global wieder extrem heiß

Unsere Erde erwärmt sich in erschreckendem Tempo, warnt die Weltwetterorganisation WMO. 2020 reiht sich ein unter die drei Jahre mit den höchsten gemessenen Durchschnittstemperaturen seit Beginn der Industrialisierung. Und weiteres Ungemach droht.

Windgepeitschte Wellen und Palmen an Meeresküste
Immer mehr Hurrikans und Zyklone Extremwetter wird zur neuen Normalität
Foto: BKD on Pixabay

Weder die scharfe Bremsung der Weltkonjunktur durch Covid 19, noch das vor fünf Jahren verabschiedete Pariser Klimaabkommen konnten den Trend brechen: Mit 1,2 Grad über dem vorindustriellen Level erreicht auch dieses Jahr wieder einen Rekordwert. Und schon in vier Jahren könnte die globale Durchschnittspemperatur auf 1,5 Grad springen. Das befürchtet jedenfalls WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. “Die Chancen dafür stehen fünf zu eins.” Die Auswirkungen sind absehbar: Noch mehr Waldbrände wegen anhaltender Trockenheit, noch mehr Stürme, Hurrikans und Sturzfluten, die ganze Landstriche verwüsten und unter Wasser setzen.

Ursprünglich erwarteten die Experten, dass das Wetterphänomen La Nina dieses Jahr den Treibhauseffekt dämpft. Denn es schickt verstärkt eher kühle Luftmassen um die Welt. Doch an vielen Stellen stiegen die Temperaturen so rasant, dass sie den La-Nina-Effekt überlagerten. Am heftigsten schreitet die Erderwärmung in der Arktis rund um den Nordpol voran. Dort steigen die Temperaturen seit Mitte der 80iger Jahre doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt. Entsprechend schnell schrumpft die Eisdecke dort; immer größere Fläche der arktischen See sind im Sommer eisfrei. In der Folge steigen die Meeresspiegel und das Wasser in den Weltmeeren wird wärmer.

Besserung ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Besonders alarmiert zeigt sich WMO-Generalsekretär Taalas darüber, dass die Konzentration an Treibhausgasen in der Erdatmosphäre steigt – trotz des wirtschaftlichen Lockdowns in vielen Ländern wegen der Corona-Pandemie. Und auch die wirtschaftlichen Schäden des Klimawandels wachsen. So schätzen Experten, dass allein der Zyklon Amphan, der im Mai über Indien hinwegfegte, dem Land ökonomische Verluste von 14 Milliarden US-Dollar aufgebürdet hat.

Mehr: WMO CNN

Fakt, nicht Fiktion Die Durschnittstemperaturen steigen immer schneller Grafik: WMO