Wasserstoff-Produktion: Neuer Markt für Biogas

Eine Ausgründung aus der Hochschule Hof will Betreibern von Biogasanlagen einen attraktiven Absatzweg ebnen – die Weiterverarbeitung zu Wasserstoff für Busse, Traktoren und Müllwagen. Ein neu entwickelter Prozess erhöht die Wirtschaftlichkeit des Energieträgers.

Zukunft im Container Kompakte Anlage zur Wasserstoffgewinnung Foto: BtX

Wissenschaftlicher Ruhm allein ist Andy Gradel nicht genug. Der studierte Maschinenbauer hat das bewährte Verfahren der Dampfreformierung, bei dem – vereinfacht gesagt – aus einem kohlenstoffhaltigem Brennstoff unter Zugabe von Wasserdampf Wasserstoff entsteht, zu neuer Effizienz getrieben. Und diese schlüsselfertige Anlage möchte er jetzt als Komplettlösung breit vermarkten. Dafür hat er die BtX energy GmbH gegründet.

Gradels Anlage, die in einen Container passt, soll vor allem der hiesigen Biogas-Industrie wieder eine Perspektive bieten. Die fühlt sich durch bürokratische Einschränkungen nach den jüngsten Reform des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) ziemlich gebeutelt. Noch mehr aber macht vielen Betreiber, darunter mehrheitlich Landwirte, zu schaffen, dass ihre Anlagen nach 20 Jahren Förderung keine garantierte EEG-Vergütung mehr erhalten. Stattdessen mit Biogas künftig sauberen Wasserstoff zu produzieren, wäre ein Ausweg.

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Gradel bietet Interessenten zudem an, für sie die Vermarktung bis zur Zapfsäule zu übernehmen. Sein Ehrgeiz geht noch weiter. Er möchte die Region im Nordosten Bayerns zu einem Modellstandort für den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur machen. Und bei Erfolg weltweit exportieren.

Bisher wird Wasserstoff in Deutschland vorwiegend im Wege der Elektrolyse hergestellt, der Aufspaltung von Wasser in Wasser- und Sauerstoff mit Hilfe von Strom. Dieser Prozess ist sehr energieintensiv und damit teuer. Sein Verfahren sieht Jungunternehmer Gradel da deutlich im Vorteil: „Die Produktionskosten je Kilogramm Wasserstoff können deutlich niedriger ausfallen als bei der Elektrolyse“, so seine Prognose.

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