Zehn Millionen Häuser in Frankreich durch Hitze bedroht

Hitze bedroht auch Bausubstanz. Die extreme Trockenheit im Sommer, gefolgt von der Feuchtigkeit im Herbst und im Winter, hat inzwischen dazu geführt, dass in Frankreich zehn Millionen Häuser von Schäden bedroht sind.

Amboise an der Loire: Hitzewellen schaden den Tonschichten und bedrohen die Häuser (Foto: RGY23 / pixabay)

Der Mechanismus funktioniert so: Erst trocknet lang anhaltende extreme Hitze die Tonschichten unter der Erde aus, dann kommt die Feuchtigkeit in der kalten Jahreszeit und bläht die geschrumpften Lagen auf. Die Häuser, die auf dem Grund stehen, halten das Auf und Ab nicht lange aus, beginnen sich zu verziehen und bekommen Risse. “Seit der Trockenheit 2018 können wir nicht mehr die Türen verschließen”, so eine Frau in einem Dorf an der Loire in Frankreich. Eine Nachbarin klagt über gleiche Probleme mit den Fenstern. Damit stehen die beiden Damen nicht allein. Inzwischen müssen zehn Millionen Hausbesitzer in Frankreich fürchten, auf diese Weise durch die Hitzewellen aufgrund des Klimawandelns Schaden zu erleiden.

Zahl der bedrohten Häuser dürfte weiter steigen

“Retrait-gonflement des argiles”, kurz: RGA, nennen die Franzosen das Phänomen, zu deutsch: das Schrumpfen und Aufblähen des Tons, letztlich hervorgerufen durch Superdürren. Die Zahl der bedrohten Häuser dürfte laut einem Bericht von Radio France in den kommenden Jahren weiter steigen. Insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Problem in auch in Regionen in Deutschland auftaucht, wo Häuser auf Ton gründen.

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Forderungen an den Staat

Fragt sich nur, wer für die Repaturen an den Häusern aufkommen muss, wenn Türen und Fenster nicht mehr schließen oder das Gemäuer aus den Fugen gerät: die Hausbesitzer, deren Gebäudeversicherung oder der Staat? Bei der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im vergangenen Sommer waren viele Hausbesitzer nicht versichert, sodass der Staat mit Milliarden aushalf. Das ist nun auch hier zu erwarten. “Ich glaube, es gibt Tausende Schäden. Man darf sich nicht in die Tasche lügen, es ist ein enormer finanzieller Akt, es gibt Millionen Häuser, die auf tonhaltigem Grund gebaut sind”, so Sandra Arfa von der Organisation “Die Schäden der Trockenheit”. Ihrer Ansicht nach muss letztlich der Staat einen Fonds anlegen und den Betroffenen bei der Instandhaltung, die bis in die 100 000 Euro gehen kann, finanziell unter die Arme greifen.

Mehr: francetvinfo 

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