Nach der Hitzehölle: Welche Städte erträglich sind – und welche mehr für den Schutz der Bürger tun müssen

Nach der Rekordtemperatur in diesem Jahr in Deutschland von 36,5 Grad am 13. August im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr stellt sich die Frage, welche Städte ihre Bürger einigermaßen vor der Hitzehölle schützen und welche mehr tun müssen. Ein Überblick.

Rheinufer in Ludwigshafen: Negativbeispiel für zu viel versiegelte Fläche und zu wenig Grün in Zeiten der Hitzehölle (Foto: domeckopol / pixabay)

36, 5 Grad maß der der Deutsche Wetterdienst am 13. August in Bad Neuenahr in der Eifel – Rekord für Deutschland in diesem Jahr. Wie es den Bürgern des Kurorts mit den vielen Grünflächen und Parks in der Hitzehölle erging, ist unbekannt. Sicher hingegen ist, dass es in Deutschland insgesamt viel Licht und viel Schatten beim Schutz der Bürger durch die Kommunen auf diesem Gebiet gibt. Das zeigt ein Hitzecheck, dem die Deutschen Umwelthilfe (DUH) 190 Städte und Gemeinden hier zu Lande unterzogen. Dabei erhielten, was Flächenversiegelung und Grünflächen angeht, 24 Städte eine Rote, 82 eine Gelbe und 84 eine Grüne Karte. Am wenigstens unversiegelte und somit tendenziell kühlende Flächen bei gleichzeitig zu wenig Grün weisen Ludwigshafen, Heilbronn, Worms, Mainz, Ludwigsburg, Ingolstadt und Regensburg auf. In die richtige Richtung, so die DUH, bewegten sich Detmold, Ratingen, Jena und Potsdam.

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Bundesregierung soll verbindliche Grünanteile vorschreiben

 “Wir fordern von der Bundesregierung ein rechtlich verbindliches Ziel, die Flächenversiegelung in Deutschland bis spätestens 2035 zu stoppen. In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung”, so DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. “Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend. Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen.” Die Bundesregierung müsse wirksame Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel bundesweite Standards für die Begrünung von Schulhöfen setzen. “Wir fordern verbindliche Grünanteile auf kommunaler Ebene und Umbau statt Neubau.“

Mannheim und Singen machen es vor

Als vorbildhaft hebt die DUH Modellprojekte in Mannheim und Singen hervor, die die Krankenkassen beziehungsweise deren Verbände in Baden-Württemberg im Rahmen ihrer Aufgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention fördern. Unter der Überschrift ,,Gesund unterwegs im Stadtquartier“ sollen exemplarisch vier Schulen und die umliegenden, dicht besiedelten Stadtquartiere so umgestaltet werden, dass die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gesünder wird. Auch weltweit ist ein gesundes Stadtklima ein großes Thema.

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