Aus brandgefährlichem Abfallholz wird Biotreibstoff

Statt Mais oder anderer Lebensmittel knackt ein neues Verfahren Holzabfälle und zerlegt sie zu Ethanol. Ein Nebeneffekt ist die Verminderung der Waldbrandgefahr.

Waldbrand Restholz zu Methanol statt bedrohlicher Brandlast (Hermann Schönhofer/Pixelio.de)

Jahr für Jahr fallen in den USA 38 Millionen Tonnen trockene holzige Biomasse in Land- und Forstwirtschaft an. Vor allem während der Sommermonate geht davon eine Gefahr für die Brandsicherheit aus. Oftmals wurden diese Holzbestände durch die Forstbehörden kontrolliert offen abgebrannt. Damit ist jedoch eine CO2-Feisetzung ohne Nutzung des im Holz enthaltenen Energiepotentials und ein hohes Feinstaubaufkommen verbunden.

Nun haben Wissenschaftler von der Berkeley National Laboratory und den Sandia National Labartories ein einfaches und effizientes Verfahren gefunden, diese Abfälle in flüssigen Biokraftstoff umzuwandeln. Bislang hatte sich Holz sich als äußerst widerstandsfähig gegen Versuche erwiesen, es durch chemische Verfahren zu zersetzen. Aus diesem Grunde stammen die Biokraftstoff-Beimischungen in der Regel aus Agrarprodukten wie Mais oder Weizen. Die Forscher verwendeten ungiftige Chemikalien, handelsübliche Enzyme und selbst entwickelte Hefen, um das Holz in einem einzigen Reaktor in Ethanol umzuwandeln.

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Anschließend analysierten sie die Prozesse unter technischen und kaufmännischen Gesichtspunkten. Sie wollen damit herausfinden, welche Verbesserungen und Größenordnungen nötig sind, um den Biokraftstoff zu konkurrenzfähigen Preisen herzustellen. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Das Endprodukt der chemisch zerlegten Holzmasse sei, so der Studienbericht, mit Maisethanol auf Stärkebasis durchaus konkurrenzfähig. Forscher Eric Sundstrom von den Berkley-Laboren: “Unsere Studien zeigen einen kostengünstigen Weg zur Umwandlung von Biomasse auf, die sonst auf dem Feld oder in Schredderhaufen verbrannt würde oder das Risiko von Waldbränden erhöhen würde.”

Die Verwendung von Mais, Raps oder Zuckerrohr wird von Nichtregierungsorganisationen wie Brot für die Welt, der Welthungerhilfe oder von der Welternährungsbehörde in Rom immer wieder als Brot-für-den-Tank-Politik kritisiert. Die Projekt-Forscher betonen auch deshalb, dass die von ihnen verwendete Restholzmasse anders als Mais oder Weizen weder zusätzliches Land, noch Wasser oder andere Ressourcen für die Produktion benötige.

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