Es geht auch ohne Edelmetalle

Nicht nur im Haushalt und in der plastischen Chirurgie, auch in der Industrie wird der Kunststoff Silikon immer häufiger verwendet. Nun sind Forscher einem Verfahren auf der Spur, um den Einsatz ressourcenschonender und kostengünstiger zu gestalten.

Eiswürfelformen aus Silikon (Foto: Gmhofmann)

Jeder kennt das Material aus dem Bad, als elastischen Fügenfüller zwischen Wand und Wanne. Doch um aus der fast flüssigen Paste namens Silikon etwas Festes zu machen, von der Kuchenform über Ersatz für menschliches Gewebe bis zum Schnuller, muss der Weichling zu Härte gelangen. Bisher geschah dies mit Hilfe seltener Edelmetalle, die den Kunststoff dazu brachten, mit den dazu erforderlichen Substanzen eine chemische Verbindung einzugehen. Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben jetzt ein Verfahren entwickelt, dass den Einsatz solcher Katalysatoren überflüssig macht.

Die Methode beruht auf der Wirkungsweise sogenannter Silirane, das sind Moleküle, die aus einem Silicium- und zwei Kohlenstoff-Atomen bestehen. Offenbar sind diese in der Lage, dem Silikon die gewünschten Zusatzstoffe einzuverleiben. „Die Vorteile des Verfahrens sind aber schon jetzt klar zu erkennen“, sagt TUM- Professor Bernhard Rieger. „Vor dem Hintergrund, dass der Bedarf nach Edelmetallen weltweit steigt, diese aber nur begrenzt zur Verfügung stehen, können alternative Konzepte wie die edelmetallfreie Vernetzung von Silicon mit Hilfe von Siliranen einen wichtigen Beitrag zur Schonung unserer Ressourcen leisten.“

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Rieger lehrt am Lehrstuhl, den das Münchner Unternehmen Wacker Chemie an der TUM finanziert und der dessen Labore mitbenutzen kann.

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