… kein Schwein interessiert sich für mich

Auch nach Jahrzehnten Bio-Bewegung ist Borstenvieh, das ökologisch aufgezogen wird, eine große Seltenheit in Deutschland. Verantwortlich dafür sind unter anderem EU-Vorschriften, die die Bauern entmutigen, mehr gesündere Steaks und Schnitzel zu erzeugen.

Ausweitung der Bio-Aufzucht birgt geschäftliche Risiken (Fotof: Thomas B. / pixabay)

2018 schien den Durchbruch zu bringen, die Produktion biologisch erzeugten Schweinefleischs in Deutschland schoss um 16 Prozent in die Höhe. Doch seitdem hat sich nicht mehr viel getan. 2020 kamen rund 31 200 Tonnen in die Kühltheken. Das waren zwar 1 200 Tonnen oder vier Prozent weniger als vor zwei Jahren, jedoch weiterhin gerade einmal 0,7 Prozent der hiesigen Schweinefleischproduktion. „Der Markt für Bio-Schweinefleisch ist eine sehr kleine Nische und das wird sich auch nicht so schnell ändern“, sagt Christian Wucherpfennig von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Die Ursache dafür liegt offenbar an der Sorge der Bauern, eine deutliche Ausweitung der Produktion könnte zu einem Rückgang bei den Preisen führen, der wiederum die organische Aufzucht des Borstenviehs unrentabel machen würde. Zwar verdienen Mäster mit 40 Euro pro Schwein deutlich mehr als herkömmliche Produzenten. Allerdings schreibt die EU Biobauern eine geringere Zahl an Tieren pro Fläche vor. Dadurch erfordert die Ausweitung der Produktion mehr Fläche, mithin mehr Investitionen und deutlich höhere Betriegsausgaben. Fehlt dann die Nachfrage, drohen den Erzeugern Verluste. Das Risiko vergällt deshalb vielen Bauern die Lust, ihre Schweinzucht auf Bio umzustellen.

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