Langer Weg zur Klimaneutralität

In wenigen Branchen wird so viel Energie verbraucht wie bei der Herstellung von Zement. Jetzt haben die Unternehmen hier zu Lande erstmals Szenarien entwickelt, wie sie den CO2-Ausstoß drastisch reduzieren könnten – im optimistischen Fall auf null.

Zementfabrik am Stadtrand von Hannover (Foto: Hover Dam)

Um Zement herzustellen, braucht es Temperaturen von mehr als 1400 Grad und somit ungeheuer viel Energie. Weil diese zumeist aus fossilen Quellen stammt, blasen Zementfabriken jedes Jahr weltweit 2,8 Milliarden Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid in die Erdatmosphäre. Das sind acht Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes, mehr als von Flugverkehr und Rechenzentren zusammen. Dies wollen die hiesigen Hersteller nun offenbar ändern. Zu diesem Zweck hat der Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) zwei Szenarien entwickelt, wie die Unternehmen klimafreundlicher werden können.

In dem weniger anspruchsvollen Szenario, das auf der Ausschöpfung aller konventionellen Technologien beruht, gelingt es der Branche hier zu Lande, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 19 Prozent und bis 2050 um 36 Prozent gegenüber 2019 zu vermindern. In dem zweiten Szenario geht der VDZ davon aus, dass die Zementfabriken die Lücke zur Klimaneutralität schließen, indem sie das noch anfallende CO2 etwa in ehemalige Gas- oder Öllagerstätten unter der Erde pressen. Derartiges plant gerade zum Beispiel HeidelbergCement in Norwegen. Allerdings ist die Methode umstritten und in Deutschland aktuell politisch nicht durchsetzbar.

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