Zweites Leben für alte Speicher

Renault bündelt 72 gebrauchte Antriebsbatterien mit einer Leistung von drei Megawattstunden in einen stillgelegten Kohlekraftwerk, um einen schnell wirkenden Puffer gegen Ausfälle von Wind- und Sonnenstrom bereit zu halten.

Alte Akkus aus E-Autos dienen als stationäre Speicher zur Netzsicherheit.
Alte Akkus aus E-Autos dienen als stationäre Speicher zur Netzsicherheit (Foto: Renault)

Antriebsbatterien für E-Autos sind teuer und unterliegen stark wechselnden Belastungen. Auch bei intelligenter Nutzung verlieren sie nach acht bis zehn Jahren ein Viertel ihrer Speicherkapazität. Für die Entsorgung sind sie dann aber noch zu jung – zu schade zum Wegwerfen. Vielfach nutzen Großverbraucher wie Stadien oder Krankenhäuser die Altbatterien gebündelt als Puffer gegen Blackouts.

Renault, größter Hersteller von E-Autos in Europa, betreibt seit Jahren – zusammen mit örtlichen Partnern – Blöcke aus alten Batterien als stationäre Großspeicher. So betreut Renault immobile Alt-Akku-Speicher auf der bretonischen Ferieninsel Belle-Île-en-Mer oder auf der portugiesischen Atlantikinsel Porto Santo bei Madeira. Jetzt hat der französische Autokonzern im einstigen Kohlekraftwerk Elverlingsen im sauerländischen Werdohl einen weiteren Akkublock als Energiepuffer eingerichtet.

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Der sauerländische Speicher ist Teil eines übergreifenden, größeren Renault-Projektes, zu dem weitere Anlagen in Nordfrankreich gehören. Insgesamt soll das Projekt Puffer mit einer Kapazität von rund 70 Megawattstunden bereitstellen. In Werdohl betreibt bereits Daimler eine ähnliche Anlage mit etwa 10 Megawattstunden. Renault und Daimler verbindet seit etlichen Jahren eine enge Kooperation.

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