MAN und Daimler signalisieren: Die Tage des Diesels bei Stadtbussen sind gezählt

Sie bekämpfen sich aufs Messer, doch in einem Punkt scheinen sich MAN und Daimler einig: Die Tage des Diesels bei Stadtbussen sind bei beiden Nutzfahrzeugherstellern gezählt.

Batteriegetriebener Stadtbus von MAN: Kürzer als bisher, 235 Kilometer Reichweite (Foto: MAN)

Getrennte Wege, aber das gleiche Ziel – nach diesem Motto scheinen MAN und Daimler allmählich das Ende des Diesels bei Bussen einzuläuten. Diesen Eindruck erweckten zumindest die VW-Konzerntochter und ihr schwäbischer Rivale mit ihren beiden neuen Elektro-Stadtbussen, die sie auf der Transportmesse UITP im spanischen Barcelona vorstellten. Die Frage ist nur, welche Technik sich am Ende durchsetzen wird. Während MAN auf batteriegetrieben Elektrobusse setzt, schwört Daimler auf Fahrzeuge, die ihren Strom auch aus Brennstoffzellen beziehen, die mit Wasserstoff arbeiten.

MAN: 2030 keine Busse mehr mit Verbrennungsmotor

Der neu vorgestellte E-Bus von MAN heißt The Lion’s City 10, ist zehn Meter lang, etwa 1,60 Meter kürzer als übliche Busse. Die etwas kleineren Fahrzeuge würden künftig eine wichtigere Rolle spielen, heißt es aus dem Unternehmen. Sie würde ähnlich viel Platz für Passagiere bieten, jedoch weniger Raum in der Stadt und in den Depots beanspruchen. Die Reichweite betrage 235 Kilometer. “2030 werden wir keine Stadtbusse mit Verbrennungsmotor mehr in Europa verkaufen”, so MAN-Marketingchef Heinz Kiess. Für Busse mit Brennstoffzellen sehe er einen Marktanteil von nicht mehr als zehn Prozent.

Daimler-Elektro-Stadtbus mit zusätzlicher Brennstoffzelle: Nach zehn Minuten Boxenstopp wieder fahrbereit (Foto: Daimler)

Daimler: Wasserstoff spart Tankzeit

Dass Daimler trotzdem auch auf die Brennstroffzelle setzt, hat einen bestimmten Grund. Denn die Schwaben bauen zwar ebenfalls batteriegetriebene Stadtbusse, da der Strom aus den Akkus zumindest heutzutage kostengünstiger sei als aus der Brennstoffzelle. Allerding sehen sie im Strom aus Wasserstoff eine willkommene Technik, um die Reichweite der E-Busse zu vergrößern. Sind Batterie und Tank leer, so das Kaufargument von Daimler für seinen “H2Extender”, brauche es gerade mal zehn Minuten, um den Bus mit Wasserstoff zu betanken, und er könne weiterfahren. Das Laden der Batterie würde mehr Zeit in Anspruch nehmen und den Bus länger aus dem Verkehr ziehen.

Mehr: Cleantechnica

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