Sie werden für ihren niedrigen Energieverbrauch gelobt: LED-Straßenlaternen. Doch das Licht der Leuchtdioden stört das Schlafverhalten von Mensch und Tier, warnen Wissenschaftler von der Universität im englischen Exeter.
Wenn Mensch und Tier müde sind, sorgt das Hormon Melatonin dafür, dass sich der Schlaf einstellt. Diesen Vorgang behindern LED-Leuchten. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Glühbirnen verbreiten Leuchtdioden Licht im blauen Farbspektrum. Das führt dazu, dass die Ausschüttung von Melatonin gebremst wird – und der Biorhythmus durcheinander kommt. Vor diesen Folgen warnen Wissenschaftler der Universität im englischen Exeter bei Straßenlaternen, wenn diese auf LED umgestellt werden. Dabei erhöht sich der Anteil des blauen Lichts im Vergleich zum orange-gelben Licht sogenannter Natriumdampflampen.
Blaues Wunder für Mensch und Tier
Offenbar vollzieht sich der Wandel je nach Land in unterschiedlicher Geschwindigkeit. So nahm das schlafstörende Licht von LED-Straßenleuchten in Europa von 2014 bis 2030 zwar im Schnitt um 24,4 Prozent zu. Ihr blaues Wunder erleben Mensch und Tier jedoch vor allem in Italien, Rumänien, Irland und Großbritannien. Die geringste Veränderung verzeichneten Deutschland und Österreich.
Insekten fühlen sich gestört
Lichtverschmutzung ist schon länger ein Thema in der Biologie. Dies gilt vor allem für nachtaktive Insekten, die ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette vieler Tiere sind.
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