Lkw mit Wasserstoff 1450 Kilometer ohne Stopp

Bosch macht’s möglich: Der Stuttgarter Autozulieferer will dem US-Start-up Nikola Brennstoffzellentechnik liefern, damit dieses einen Lkw bauen kann, der mit einer Tankfüllung Wasserstoff 1450 Kilometer schafft.

Auf Angriff gebürstet: Nikola-Lkw mit fossilfreiem Antrieb (Foto: Nikola Motors)

Zunächst wollte Nikola es nur mit Batterien versuchen, dann kam die Kombination einer Brennstoffzelle hinzu, die mit Hilfe von Wasserstoff Strom erzeugt. Nun soll es die Brennstoffzelle allein richten, und das gleich richtig. 1450 Kilometer soll ein Lastwagen, den das amerikanische Start-up in dieser Form in zwei Jahre auf den Markt bringen will, mit einer Tankfüllung schaffen. Helfen soll Nikola dabei Bosch, der weltgrößte Autozulieferer. Die Stuttgarter werden die dafür erforderliche Brennstoffzellentechnik liefern.

Bosch macht Tempo

Die Zusage hat den Boschmanagern vermutlich etwas Überwindung gekostet. Denn Nikola-Gründer Trevor Milton muss sich wegen Betrugsvorwürfen vor Gericht verantworten, woraufhin die Schwaben ihren Anteil an dem Start-up von 6,4 Prozent auf 4,9 Prozent reduzierten. Gleichwohl macht der Meister der Dieseleinspritzpumpe und der Verbrennungsmotorensteuerung Tempo auf dem Weg in die Elektromobilität, etwa durch die Zusammenarbeit auch mit dem chinesischen Lkw-Bauer Quingling, mit dem Bosch demnächst 40 Testlaster auf die Straße schicken will.

Weniger Stopps, schneller Tanken

Der Kurs von Bosch und seinem US-Juniorpartner ist in der Autoindustrie höchst umstritten, allerdings durchaus aussichtsreich. So sieht Daimler bei seinen Mercedes-Lkw durchaus Potenzial für die gegenwärtig noch teuren Brennstoffzellen. Denn diese besitzen eine deutlich höhere Energiedichte als Batterien, reduzieren das Gewicht und ermöglichen längere Fahrzeiten und kürzere Tankpausen möglich. Im Gegensatz zu Pkw könnte sich bei Lkw deshalb die Brennstoffzelle eher durchsetzen, um ohne fossile Brennstoffe Strecke machen.

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