Mehr Deutsche ereilt der Hitzetod

Weil die Bevölkerung stark altert und die Tage mit Rekordtemperaturen häufiger werden, gibt es in Deutschland auffällig viele Todesfälle im Zusammenhang mit Hitze. Neue Infektionskrankheiten könnten die Lage noch verschlimmern, warnen Forscher.

Sonne lugt durch Wolkendecke
Wenn die Sonne vom Himmel brennt Vor allem älteren Menschen setzt die Hitze gesundheitlich zu
Foto: geralt on Pixabay

Für Deutschland zählten Wissenschaftler in einer internationalen Studie, die jüngst im Fachjournal “The Lancet” veröffentlicht wurde, im Jahr 2018 rund 20 200 Hitzetote bei den über 65-Jährigen – mehr als je zuvor. Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2018 waren es mit 12 080 noch deutlich weniger. Nur in China und Indien rafften Hitzewellen mit Rekordtemperaturen 2018 noch mehr ältere Menschen hin. 62 000 waren es im Reich der Mitte, 31 000 am Ganges. Allerdings leben dort mit je rund 1,4 Milliarden weit mehr Menschen als hier zu Lande.

Als besonders hoch schätzen die Forscher das Risiko in den großen Städten ein, in denen sich die Wärme regelrecht staut. Und wo die Temperaturen auch nachts kaum sinken, weil Beton und Asphalt die tagsüber gespeicherte Hitze abstrahlen. Zugleich erwächst aus dem Klimawandel ein neues Risiko. Mückenarten, die gefährliche Tropenkrankheiten wie das Dengue-Fieber übertragen, breiten ihren Lebensraum weiter nach Norden aus.

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Immerhin hält die Studie auch eine gute Nachricht bereit. Demnach starben 2018 weniger Deutsche an verdreckter Luft aus der Kohleverbrennung. Die Zahl sank von 9280 im Jahr 2015 auf 8140. Die Feinstaubbelastung aus dem Verkehr blieb in der Untersuchung allerdings unberücksichtigt.

Mehr: The Lancet Ärztezeitung Südwestpresse

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