Der Industriegas-Konzern macht Tempo beim Einstieg in die Wasserstoff-Technik. Bündnisse mit Giganten wie Daimler oder Siemens zeigen, dass Linde vom aktuellen Trend zum Wasserstoff profitieren will. Die Aktie hat jedoch – verglichen mit anderen Wasserstoff-Werten – noch Luft nach oben.
Der einstige deutsche Industriegas-Konzern, heute mit Sitz in Dublin, will mit Daimler Truck Betankungsanlagen für LKWs entwickeln und die Reichweite durch Erhöhung der Tankkapaziät für wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeuge erweitern. Linde und Daimler arbeiten in dem Projekt mit flüssigem, supergekühlten Wasserstoff. Die Technik wird für den GenH2-Truck entwickelt, der im Sommer vorgestellt wurde und als Pilotmodell ab 2023 fahren soll.
Ein weitere Zusammenarbeit hat Linde vor wenigen Tagen mit dem italienischen Erdgas-Netzbetreiber Snam angestoßen. Die beiden Gas-Experten wollen technische Lösungen für umweltfreundliche Wasserstoffnetze entwickeln. Um Nachhaltigkeit geht es auch bei den Projekten mit Siemens Energy. Die Kooperation soll dazu beitragen, den CO2-Ausstoß petrochemischer Anlagen zu vermindern.
Linde-Chef Seve Angel hatte im Mai in einem Interview mit dem Handelsblatt grünen Wasserstoff als die spannendste Wachstumschance bezeichnet. Anleger sind jedoch eher enttäuscht. Die Aktie legte in den vergangenen zwölf Monaten um rund acht Prozent auf 205 Euro zu. Der E-Mobilität-Wasserstoff-Index, der neben Linde Titel wie Ballard, PowerCell. Air Liquide oder ITM Power bündelt, war in der gleichen Zeit um über 220 Prozent gestiegen. Tröstlich für Linde: Hauptkonkurrent Air Liquide, im gleichen Index vertreten, war auf dem Börsenparket nicht erfolgreicher.
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