Schweizer Wissenschaftler haben eine vorläufige Ökobilanz für den Mund- und Nasenschutz aufgestellt. Die Ergebnisse der Umweltprüfung ergeben kein einheitliches Bild. Doch sie geben deutliche Hinweise auf die Vor- und Nachteile der Alternativen.
Milliarden Menschen rund um den Globus setzen sie täglich auf, um sich vor Covid-19-Infektionen zu schützen: einfache chirurgische Einwegmasken aus Polypropylen, oder ihre Pendants aus Baumwolle. Die Ersteren landen schnell im Abfall, die Zweiteren lassen sich waschen und wiederverwerten. Macht sie allein dieser Fakt schon aus ökologischer Sicht zur besseren Wahl?
Experten an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA sind der Frage auf den Grund gegangen. „Unser Ziel war es, eine erste Grundlage zu schaffen, mit der sich Masken bereits in der Designphase bezüglich Nachhaltigkeit optimieren lassen“, berichtet Studienkoordinatorin Claudia Som. Dabei betrachteten die Forscher die Treibhausgasbilanz, den Energie- und Wasserverbrauch sowie die Gesamtumweltbelastung hinsichtlich Produktion, Nutzung und Entsorgung.
Die wichtigste Erkenntnis: Baumwollmasken schneiden beim Energieverbrauch besser ab und haben auch bei der Freisetzung von Klimagasen die Nase vorn. Dagegen liegen die chirurgische Masken beim Wasserverbrauch und in der Gesamtumweltbelastung vorn. „Der Grund dafür ist die wenig nachhaltige, ressourcenintensive Baumwollproduktion», sagt Empa-Forscher Roland Hischier.
Das Bild ändert sich noch einmal, wenn die Stofftücher so designt sind, dass sie 20 Mal und öfter in die Waschmaschine können. Dann ist auch die Gesamtumweltbelastung niedriger.
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