Der Zwölf-Billionen-Dollar-Kick

Die bisher fast 1,6 Millionen Toten weltweit sind die traurigen Folgen der Covid-19-Pandemie. Doch es gibt auch Hoffnung. Noch nie machten Regierungen so viel Geld locker – und eröffnen damit die riesige Chance für einen klimafreundlichen Umbau der globalen Wirtschaft.

Zeit für eine grüne Wiedergeburt (Foto: DarkmoonArt_de / pixabay)

Die Zahl hat zwölf Nullen. Der Betrag entspricht dem Vierfachen dessen, was Deutschland im vergangenen Jahr produziert oder an Dienstleistungen erbracht hat. So viel haben Regierungen weltweit inzwischen an Ausgabeprogrammen aufgelegt, um die Wirtschaft aus der Corona-Krise zu führen – in der Summe rund zwölf Billionen US-Dollar, mehr als in der Finanzkrise 2008/2009.

Für immer mehr angesehene Wirtschaftswissenschaftler und Umweltorganisationen ist dies die große Gelegenheit, das bisherige klima- und umweltschädliche Wirtschaften in weiten Teilen der Welt auf einen grünen Weg zu bringen. Der US-Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz etwa und andere profilierte amerikanische Fachkollegen zeigen, dass die Verwendung der gigantischen Mittel für den gezielten Ausstieg aus dem Wirtschaften auf Basis fossiler Energieträger nicht nur besser für die Umwelt und das Klima wäre, sondern auch für die Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Liste der Experten, die zum Gleichen raten, lässt sich inzwischen fast beliebig verlängern.

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Für die Appelle ist es fünf vor zwölf. Seit dem Ausbruch der Corona-Krise unterstützten die Regierungen der G20-Staaten die fossilen Energieträger nach Angaben des US-Dienstes Energy Policy Tracker mit rund 216 Milliarden US-Dollar, während in grüne Energie nur rund 146 Milliarden US-Dollar flossen. Zudem warnten gerade die Klimaexperten der Vereinten Nationen, die Erde steuere ungebremst auf eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um katastrophale drei Grad zu, wenn in der Energie- und Wirtschaftspolitik nicht schnellstens umgsteuert werde.

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