Zu wenig Wasser unterm Kiel

Der Klimawandel setzt den Binnenschiffern auf Deutschlands meistbefahrenem Fluss zu. Weil der Rhein nach vielen Monaten mit wenig Regen in diesem Jahr wenig Wasser führt, können Frachter und Tanker oft nicht einmal die Hälfte der üblichen Ladung an Bord nehmen.

Containerschiff auf dem Rhein
Niedrigpegel als Dauerzustand Unternehmen weichen auf Lkw aus
Foto: Didgeman on Pixabay

Drei Jahre mit geringen Regenfällen wirken nach. Selbst jetzt im Dezember ist der Wasserstand des Rheins vom jahreszeitlich üblichen Mittel weit entfernt – mit unangenehmen Folgen für die Wirtschaft. Unternehmen entlang des Flusses wie Bayer oder BASF müssen – zumindest theoretisch – doppelt so viele Schiffe chartern, um die Versorgung ihrer Werke mit Rohstoffen und Material sicherzustellen. Oder die Lieferung der Vorprodukte auf die Straße verlagern – mit schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt. Denn es bedarf fast 100 Lkws, um ein Binnenschiff mit einer Traglast von 2000 Tonnen zu ersetzen.

Die Schiffseigner erhalten zwar einen Teil ihrer Einnahmeausfälle ersetzt, weil die Auftraggeber ihnen einen sogenannten Kleinwasserzuschlag zahlen müssen. Aber eben nur einen Teil. Zusätzlicher Nebeneffekt: Um die gleiche Menge an Kohle, Chemikalien und Salze zu transportieren, müssten mehr Schiffe fahren. Doch so viele sind gar nicht vorhanden. Die Knappheit treibt die Beförderungskosten.

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