Brände, Hitze, Stürme – Touristen im Klimastress

Touristen sollten bei der Planung ihres Sommerurlaubs nicht nur an die Sonnencreme denken. Sie müssen sich auch für Wetterextreme wappnen.

Mehr Löschflugzeuge gegen Waldbrände: Touristen droht extreme Klimasommer
Löschflugzeug auf dem Weg zum Einsatz Waldbrände bedrohen Touristen-Hochburgen Bild: Pixabay

Zypern-Touristen schleppen sich jetzt schon, in der ersten Junihälfte, bevorzugt zwischen ihren klimatisierten Zimmern und schattenspenden Bäumen und Sonnenschirmen hin und her. So früh wie nie klettert das Thermometer tagsüber auf rekordverdächtige 44 Grad Celsius und mehr. In Kalifornien, Nevada und Las Vegas raten die Behörden per Hitzewarnungen vor dem Aufenthalt im Freien ab. Nicht viel angenehmer ist das Wetter seit Wochen in beliebten Urlaubsregionen Thailands, Vietnams und Kambodscha.

Touristen flohen vor Bränden ins Meer

Und das ist nur ein Ausschnitt dessen, was den Touristen dieses Jahr blühen könnte. Griechenland zum Beispiel, einem viel gebuchten Urlaubsziel der Deutschen, droht den Meteorologen zufolge ein Extremsommer. Sie warnen vor noch heftigeren Hitzewellen und Waldbränden als im vergangenen Jahr. Und schon damals gerieten nicht wenige Touristen in lebensbedrohliche Situationen.

Wer demnächst seine Koffer packt, sollte sich also auf ein solches Szenario zumindest gedanklich bewusst vorbereiten, raten Experten. Auch wenn viele die dramatischen Bilder von der Insel Rhodos vom vergangenen Jahr womöglich längst wieder verdrängt haben. Dort brachten Rettungskräfte mehr als 19 000 Einheimische und Touristen oft in letzter Sekunde in Sicherheit. Ein riesiger Waldbrand hatte sich , angefacht von Starkwinden, in irrem Tempo von der Bergen Richtung Küste vorgearbeitet. Manchem Urlaubsgast blieb nur die Flucht ins Meer.

Zivilschutzminister erwartet “schwierige Einsätze”

Und am Peleponnes ist schon wieder alles für einen extremen Sommer zusammen gekommen. Es ist trocken wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Zeigt sich mal eine Wolke am Himmel, besteht sie vor allem aus Saharastaub. Ausbleibender Regen und Schnee hinterlässt ausgedörrtes Buschwerk und früh vertrocknete Gräser. Ideale Nahrung für Flammen und Glutnester. Bis zum 1. Mai musste die Feuerwehr schon 3543 Waldbrände löschen – gut ein Fünftel mehr als im Jahr zuvor.

Vassilis Kikilias, Minister für Klimakrise und Zivilschutz, schwant nichts Gutes. “Wir stehen in diesem Sommer vor schwierigen Einsätzen”, befürchtet er.

Handy-Alarm soll Urlauber frühzeitig warnen

Wie andere Ferienländer rund ums Mittelmeer rüstet auch Griechenland technisch massiv auf, damit auflodernde Brände möglichst keine katastrophalen Ausmaße annehmen. Die Athener Regierung stellt 2,1 Milliarden Euro für neue Löschflugzeuge, Feuerwehrautos und Rettungshelikopter bereit.

Zudem hat sie ein Mobilfunk-Alarmsystem entwickelt, das europaweit als vorbildlich gilt. Reisende brauchen keine App herunterzuladen. Es reicht, dass ihr Handy eingeschaltet und an einer örtlichen Funkzelle angemeldet ist. Bahnt sich ein Unheil an, ertönt ein schrilles Alarmsignal. Egal ob bei Erdrutschen, Bränden oder Unwettern.

Das Display zeigt die Einzelheiten an und gibt auf Griechisch und Englisch Hinweise auf Fluchtwege. Bleibt nur zu wünschen, dass kein Alarmton die Urlaubserholung versaut.

Mehr: bbc reisereporter

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