Touristenströme lassen Glühwürmchen verglimmen

Weil Menschen massenhaft Glühwürmchen suchen, um bei den Sternschnuppen unter den Insekten Glück zu finden, sind die Leuchtkäfer bedroht. Forscher appellieren an Reisende und Ortsansässige, mehr Rücksicht zu nehmen.

Aufgescheucht und angestrahlt: Tourenanbieter in Thailand dezimieren Glühwürmchen (Foto: jplenio / pixabay)

Glühwürmchen sind der Renner. In den USA – etwa in den Bundesstaaten Tennessee und North Carolina – und in Großbritannien gibt es regelrechte Glowworm-Events. Auch in Mexiko, Indien, Portugal oder Italien grassiert die Hoffnung, bei der Sichtung der Leuchtkäfer gingen Wünsche in Erfüllung. Schätzungen zufolge reisen eine Million Menschen jährlich durch die Welt, gern auch nach Asien, um die Sternschnuppen unter den Insekten zu bestaunen.

80 Prozent weniger

Das tut den weltweit rund 2200 Arten – davon drei in Deutschland – nicht gut. In einer Glühwürmchen-Hochburg in Thailand ging der Bestand um 80 Prozent zurück, nachdem Bootsführer bis zu 200 Touren pro Nacht in die dortigen Mangrovenwälder anboten, um die Insekten aufzuscheuchen und sie zum Leuchten zu bringen. Doch nicht nur die Störmanöver setzen den charismatischen Winzlingen zu, etwa wenn sie mit Taschenlampen angeleuchtet werden.

Bedrohung des Lebenraumes

Auch der Bau von Straßen, Wegen, Parkplätzen und Restaurants auf ihrem Terrain schaden den Insekten. Forscher um Sara Lewis von der Weltnaturschutzunion (IUCN) im schweizerischen Gland rufen deshalb im Fachblatt “Conservation Science and Practice”, wie sie schreiben, “Ortsgemeinschaften und Regierungen und auch die Touristen selbst dazu auf, sich als Schützer der Glühwürmchen zu verhalten”.

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