Habecks Ziel, 500 000 Wärmepumpen jährlich in Deutschland zu installieren, erweist sich als völlige Luftnummer

Neue Zahlen zeigen, dass das Ziel von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), in Deutschland jährlich 500 000 Wärmepumpen zu installieren, erschreckend weit verfehlt wird.

Lächerliche 90 000 Wärmepumpen wurden in Deutschland in den ersten sechs Monaten 2024 installiert: Verband rechnet aufs Jahr mit 200 000 verkauftenAnlagen, 60 Prozent weniger als von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geplant (Grafik: BDH)

“Wärmepumpengipfel” nannte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Trubel, zu dem er dreimal zu Hauf Branchenvertreter zum Tète-à-tète nach Berlin einlud, zuletzt im September vergangenen Jahres. Die mit dem sprachlichen Superlativ verbrämten Veranstaltungen dienten der Vorbereitung einer Verkündung: 500 000 Wärmepumpen, so Habeck vor gut neune Monaten, sollen künftig jedes Jahr in Deutschland installiert werden, um auf diese Weise weniger fossile Brennstoffe wie Gas und Öl zu verheizen, mithin das Klima zu schützen. Doch daraus wird in absehbarer Zeit nichts: “Der Absatz von Wärmepumpen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2024 rückläufig. Die Hersteller setzen insgesamt 90 000 Einheiten ab, das entspricht einem Minus von 54 Prozent”, vermeldet der Bundesverband der Deutschen Heizungshersteller (BDH). In seiner Prognose geht der BDH davon aus, “dass im laufenden Jahr maximal 200 000 Wärmepumpen abgesetzt werden”. Das wären 60 Prozent weniger als von Habeck geplant. Größer kann eine Klatsche kaum sein.

ANZEIGE

Bedarf an Wärmepumpen eigentlich groß

Am fehlenden Bedarf für die Technologie, die im Gegensatz zum Kühlschrank heizt, indem sie mit Hilfe von Strom der Außenluft Energie entzieht, kann das Debakel des Grünen-Ministers nicht liegen. Denn von den rund 21,5 Millionen Heizungen in Deutschland gelte rund die Hälfte als technisch veraltet, betont der BDH und warnt: “Mit dem nun zunehmend schleppenden Modernisierungstempo läuft die Politik Gefahr, die Klimaziele im Gebäudesektor zu verfehlen.” Und mit einem versteckten Hieb auf Habeck “empfiehlt” der Verband, “dringend gegenzusteuern und unter anderem die Kommunikation in Richtung Endverbraucher deutlich zu intensivieren” sowie über die Fördermöglichkeiten “in der Breite zu informieren”.

Drei Gründe für Habecks bisheriges Scheitern

Die tiefere Ursache für Habecks bisheriges Scheitern liegt in einer über Monate lang verkorksten Gesetzgebung im vergangenen Jahr, die die möglichen Investoren tief verunsicherte. Hinzukommen die gewaltigen Investitionen bis in den mittleren fünfstelligen Euro-Bereich, die sich vielfach für Eigenheimbesitzer bestenfalls nur dann in absehbarer Zeit amortisieren, wenn die Gas- oder Ölheizung sowieso ersetzt werden muss. Vor allem aber stellt sich die Frage, ob Habecks Wärmpumpen für jedes einzelne Eigenheim die wirtschaftlichste Strategie darstellen oder ob Großanlagen für ganze Siedlungen nicht der bessere Weg wären.

Mehr: BDH

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*