Besonders schmutziger Strom für Bitcoins

Digitalisierung pervers: Um mit gigantischer Rechenleistung die Kryptowährung Bitcoin zu generieren, soll der erforderliche Strom auch aus zwei extra dafür erworbenen klimaschädlichen Kohlekraftwerken kommen.

Schmuddelwährung Bitcoin: Kryptogeld auf Kosten des Klimas (Foto: WorldSpectrum / pixabay)

Absurder geht es nicht: Superklimaschädliche Kohlekraftwerke plus staatliche Subventionen. Auf diese Weise will ein Start-up namens Stronghold Digital Mining aus dem Dorf Kennerdell im US-Staat Pensylvania Strom für Computer erzeugen, die die umstrittene Digital- beziehungweise Kryptowährung Bitcoin generieren. In seiner Eigenwerbung bezeichnet das Unternehmen die Geschäftsidee als “aktive Verbesserung der Umwelt”. Tatsächlich hat das Start-up aber in seiner Heimatregion zwei Kohlemeiler der besonders schmutzigen Art gekauft: das Scrubgrass- und das Panther-Creek-Kraftwerk. Die beiden Anlagen verbrennen nicht nur Kohle, sondern auch Flugasche, die als noch klimafeindlicher gilt, allerdings auch schädliche Stoffe enthält. Für die Beseitigung dieses Abfallsprodukts der Kohlestromerzeugung erhalten die Meiler sogar staatliche Zuschüsse.

Klimakillen stinkt nicht

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Die Investoren ficht das skandalöse Geschäftsmodell des klimaschädlichen Bitcoin-Minings offenbar nicht im Entferntesten an. Nach der Weisheit der alten Römer, Geld stinkt nicht, stellten sie in diesem Juni Stronghold Digital Mining für die neue CO2-reiche Stromerzeugung zum Bitcoin Schürfen 105 Millionen zur Verfügung. Der Betrag dient auch dazu, ein weiteres Kraftwerk vom Typ der ersten beiden Klimakiller zu erwerben.

Aussicht auf satte Profite

Das Kalkül der Geldgeber zu Lasten des Klimas ist simpel. Die Erzeugung eines Bitcoins per Computer kostet etwa 3000 Dollar. Wert ist die Kryptowährung aktuell mehr als 40 000 Dollar. Zwar stammt ein Teil des Stroms für die Bitcoins auch aus erneuerbaren Quellen. Aktuell soll das Bitcoin-Mining jedoch so viel Strom verbrauchen wie die ganzen Niederlande. Der Iran hat das Bitcoin-Mining deshalb inzwischen verboten.

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