Der Anteil am Öko-Strom stieg in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozentpunkte auf 52 Prozent. Vor allem Mai und Juni bescherten Sonnenstrom wie nie zuvor.
Dank des sonnigen Wetters stieg der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch im Mai sogar auf 57 Prozent. Das ergaben vorläufige Auswertungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW). Nur der Februar hatten noch mehr erneubaren Strom geliefert, weil die Windräder reichlich Wind abbekommen hatten. Im Mai hatten Deutschlands Solaranlagen rund 8,8 Milliarden Kilowattstunden Sonnenstrom geliefert – mehr als je zuvor. Hochrechnungen für den vergangenen Monat lassen vermuten, dass der Juni mit mehr als zehn Milliarden Kilowattstunden jenen Rekord noch übertrifft.
In den ersten sechs Monaten wurden insgesamt 266 Milliarden Kilowattstunden Strom in Deutschland erzeugt. Davon stammten 138 Kilowattstunden aus nachhaltigen Quellen. Führend vor allen anderen Erneubaren lieferten die Windräder an Land 58 Milliarden Kilowattstunden. Rund 33 Milliarden Kilowattstunden stammten von Solaranlagen, 22 Milliarden Kilowattstunden aus der Biomasse. Rund zwölf Milliarden Kilowattstunden lieferten die Offshore-Windräder und etwa zehn Milliarden Kilowattstunden stammten von Wasserkraftanlagen.
Trotz Sonnenstrom: Absolut kein Zuwachs
Die absolute Menge an nachhaltigem Strom hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch nicht verändert. Gesunken sind aber die Lieferungen von konventionellen Kraftwerken. Nur deshalb hat sich der Anteil an Strom aus Erneuerbaren erhöht. Unter klimapolitischen Gesichtspunkten ist das enttäuschend. Denn bis Ende des Jahrzehnts soll nach dem Willen der Ampel-Regierung der Anteil des nachhaltig gewonnenen Stroms 80 Prozent betragen.
Mehr Tempo!
Sowohl BDEW-Geschäftsführerin Kersin Andreae wie ZSW-Geschäftsführer Frithjof Staiß mahnten deshalb mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren an. Wenn die Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden solle, müsse der Strom bereits 2035 zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen, betonte Staiß. Tröstlich: Im Vergleich zum Jahr 2021 hatte der Zubau 2022 bei Windrädern um 44 Prozent zugelegt. In der Solarenergie erhöhte sich der Ausbau im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent.
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