Bodenkarten für gezielte Düngung

Potsdamer Wissenschaftler entwickeln ein Sensorsystem, das die Beschaffenheit der Krume Quadratmeter für Quadratmeter akribisch erfasst. Es soll Landwirten helfen, ihre Äcker genau dosiert mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Das birgt viele Vorteile.

Ein Fahrzeug mit einem angehängten Messwagen fährt über ein Feld, Sensoren erfassen die Bodenbeschaffenheit
Multisensorplattform RapidMapper Optimierte Nährstoffversorgung statt Überdüngung
Foto: ATB/Gebbers

Schon ein flüchtiger Blick über das wogende Weizenfeld verrät selbst dem Laien: Längst nicht an allen Stellen steht das Getreide gleich vital in Saft und Kraft. Das liegt an der ungleichmäßigen Verteilung von Nährstoffen in den Böden. Doch die teilweise Unterversorgung ist zumeist so fein ziseliert, dass die Landwirte ihre Äcker gleichmäßig mit Dünger bestreuen. Im Zweifel nehmen sie eher zu viel als zu wenig – ein wenig Ressourcen schonendes und zudem die Umwelt belastendes Verfahren.

Forscher des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Brandenburgs Landeshauptstadt wollen die Verschwendung stoppen. Dazu bestücken sie eine fahrbare Plattform mit hochempflindlichen Sensoren und leistungsfähigen Rechnern. Bei der Fahrt übers Feld kartographieren die Messsysteme den Boden und sammeln detaillierte Informationen über seine physikalische und chemische Zusammensetzung. Die ausgewerteten Daten zeigen dem Bauern passgenau auf, wo er in welchen Mengen Stickstoff, Phosphor, Kalium und Kalk ausbringen muss, ohne die Äcker zu überdüngen.

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Für Kalk prüfen die ATB-Experten das System mit Landwirten aus der Region bereits auf seine Praxistauglichkeit. In Brandenburg sind aktuell nur etwa 30 Prozent der Ackerflächen optimal mit Kalk versorgt. Auf rund 70 Prozent der Flächen schmälern dagegen zu hohe oder zu niedrige pH-Werte den Ertrag. Die geziete Kalkung soll die Ernten verbessern, das Grundwasser vor Rückständen schützen und die Kosten fürs Düngen senken.

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