Einmal im Jahr verleiht die Deutsche Umwelthilfe ihren Umwelt-Schmähpreis “Goldener Geier” an Unternehmen, die ihrer Ansicht besonders dreist Greenwashing betreiben. Unter den fünf Nominierten sind drei große Namen.
Nun sind die Verbraucherinnen und Verbraucher am Zug: Bis zum 30. September kann jedermann und jede Frau hier zu Lande abstimmen, wer dieses Mal den Umwelt-Schmähpreis “Goldener Geier” bekommen soll, den die Deutsche Umwelthilfe (DUH) jedes Jahr für ihrer Ansicht nach besonders dreistes Greenwashing vergibt. Zur Auswahl per Mausklick unter www.duh.de/goldenergeier/2023 stehen fünf Unternehmen, die die Umwelt- und Verbraucherorganisation nach eigenen Angaben aus mehreren hundert Einreichungen gefiltert hat. Es sind dies der Discounter Lidl, die Fast-Food-Kette McDonald’s, der Energiekonzern Vattenfall, die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crouises und der Diesel-Produzent Klima Kraftstoffe.
Zum Kauf umweltschädlicher Produkte verleitet
Die Auwahl der fünf Unternehmen begründet DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz so: “Die Verbrauchertäuschung durch Greenwashing reißt nicht ab. Durch die grünen Versprechen von Unternehmen wie McDonald’s, Lidl, Vattenfall, Costa Cruises und Klima Kraftstoffe werden Verbraucherinnen und Verbraucher dazu verleitet, umweltschädliche Produkte und Dienstleistungen zu kaufen.” Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen jeden Cent zweimal umdrehen müssen und die Klimakrise sich weiter zuspitze, sei diese Werbestrategie nicht hinnehmbar.
Falscher Eindruck erweckt
Deutschlands größtem Discounter Lidl wirft die DUH vor, mit seiner angeblich umweltschonenden Getränkeflasche aus Kunststoffrecyklat zur Plastikschwemme in Deutschland beizutragen. McDonald’s ist Kandidat für den “Goldenen Geier”, weil der US-Burgerbräter mit der Werbekampagne “I am beautiful” suggeriere, mit seinen riesigen Abfallmengen zur Ressourcenschonung beizutragen. Dem schwedischen Stromproduzenten Vattenvall wirft die DUH vor, mit dem Model Cara Delevingne ein limitiertes Gesichtsspray zu berwerben und dabei indirekt den falschen Eindruck zu erwecken, dass Wassersstoff an sich ein grüner Rohstoff sei. Die italienische Kreuzfahrtgesellschaft Costa Cruises wiederum unterstelle, so die DUH, dass ihr Schiff Costa Smeralda durch die Verwendung flüssigen Gases (LNG) umweltfreundlich sei, obwohl dieses in der Schifffahrt mindestens so umweltschädlich sei wie herkömmlicher Treibstoff. Und der Dieselhersteller Klima Kraftstoffe im niedersächsischen Hoya bluffe mit seinem “KlimaDiesel” die Autofahrer, da dieser laut DUH “ganz sicher nicht grün” sei.
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