Mit Hanfanbau den Aralsee retten

Würden die Landwirte in Kasachstan und Usbekistan statt Baumwolle Hanf anpflanzen, kämen sie mit viel weniger Wasser aus. Der Wechsel könnte das rapide Schrumpfen des noch viertgrößten Sees der Welt stoppen.

Die Umweltkatastrophe in Zentralasien und in anderen Gegenden der Welt, wo Bauern gigantische Baumwollfelder angelegt haben, ist noch abzuwenden. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern des Leipniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam. Durch den Umstieg auf die alte Kulturpflanze Hanf, meist nur noch im Zusammenhang mit der Herstellung des Rauschmittels Cannabis in den Schlagzeilen. Denn Hanf benötigt fürs Wachstum nur ein Sechstel so viel Wasser wie die heute populäre Baumwolle. Die Landwirte müssten demnach viel weniger Wasser aus den Zuflüssen des Aralsees abzapfen.

Anbau von Faserhanf in Brandenburg
Feldversuch mit Faserhanf in Brandenburg Genügsame Pflanze überlebt auch Trockenperioden Foto:Flemming/ATB

Dass Hanf so viel weniger “durstig” ist, war bisher unbekannt. Erst die Potsdamer haben den genauen Wasserbedarf jetzt erforscht. Zusätzlicher Vorteil: Die Faserpflanze muss weniger gedüngt werden und sie ist resistenter gegen Schädlinge. Alle diese Eigenschaften helfen Hanf, Trockenperioden gut zu überstehen, die im Zuge des Klimawandels immer häufiger auftreten. Für ATB-Forscher Jörg Gusovius ist daher klar: “Faserhanf bietet großes Potential für den Anbau an relativ trockenen Standorten. Das macht ihn interessant als umweltfreundliche Alternative zur Baumwolle.” Mehr: trendsderzukunft, ATB

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