Moratorium für Kohlekraftwerke

Das bevölkerungsreiche asiatische Entwicklungsland will als einer der ersten Staaten des Kontinents keine neuen Kohlemeiler mehr zuzulassen.

Windkraftanlagen am Strand in der Nähe der philipippinschen Kleinstadt Bangui (Foto: Jose Roberto Jr. Del Rosario / pixabay)

Der philippinische Energieminister Alfonso Cusi hat angekündigt, keine neuen Kohlekraftwerke zu genehmigen. Das Moratorium basiere auf einer neuen Einschätzung seines Ministeriums, die die Notwendigkeit eines „flexibleren Kraftwerkmixes“ hervorhebe, um eine nachhaltigere Stromerzeugung aufzubauen. Gleichzeitig werde die Möglicheit für ausländische Eigentümer erweitert, in geothermische Großprojekte zu investieren, die die Philippinen auf dem Weg zu erneuerbaren Energien stärken würden. „Wir sorgen für den Übergang von fossilen Technologien zu saubereren Energien auch, um unserem Land nachhaltigeres Wachstum zu sichern“, so Cusi, der vor einem Jahr einen solchen Schritt noch abgelehnt hatte.

Die Philippinen mit ihren fast 110 Millionen Einwohnern erzeugten 2019 rund 55 Prozent des Stroms mit Hilfe von Kohle. Der Anteil wäre bei Fortsetzung des bisherigen Kurses bis 2029 auf 60 Prozent gestiegen. Das Forschungsinstitut Center for Energy, Ecology and Development in Quezon nahe der Landeshauptstadt Manila begrüßte die Entscheidung und schätzt, dass dadurch der Bau neuer Kohlekraftwerke mit einer Leistung von mindestens 10,7 Gigawatt blockiert werde, was der Leistung von zehn Atomkraftwerken entspricht.

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