Münchner Solarzellenfinanzierer EWIA zertifiziert Kletterer, um Mobilfunknetz in Ghana zu modernisieren

Der Müncher Solarzellenfinanzierer EWIA sieht ein großes Geschäft in der Austattung von Mobilfunknetzen in Afrika mit Solarzellen. Doch für die Sendemasten braucht es Kletterer. Die hat EWIA jetzt in Ghana zertifziert.

Training für Industriekletterer in Ghana: EWI setzt auf Solarzellen für Mobilfunkmasten (Foto: EWIA)

Mobilfunk ist auf einem Kontinent, der über eine nur schwach ausgebaute Festnetzinfrastruktur verfügt, das Rückgrat der Wirtschaft. Die Funkverbindungen bieten den Zugang zum Internet und zu wichtigen Dienstleistungen, ohne die heute kein Unternehmen mehr auskommt. Funktionierende Masten sind das A und O, damit das Netz auch im ländlichen Raum funktioniert. Dem Mobilfunknetz in Ghana steht aktuell eine umfangreiche Modernisierung ins Haus und EWIA ist einer der wenigen Anbieter im Lande, der über die notwendige Zertifizierung verfügen.

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Solar statt Diesel

In den Ländern der westlichen Industrienationen aufgrund der Nähe zum chinesischen Staat und Sicherheitsbedenken heftig umstritten, ist Huawei in Afrika in Sachen Netzinfrastruktur der unumstrittene Platzhirsch, auch weil der chinesische Staat bei der Finanzierung des Ausbaus kräftig unter die Arme greift. Die Komponenten des chinesischen Multi machen rund 70 Prozent der 4G-Netze auf dem gesamten Kontinent aus. Auch wenn viele Regionen nun auf 5G-Technologie upgraden, ist Huawei bei der Bereitstellung ganz vorne dabei. Die neueste Übertragungstechnologie funktioniert von Turm zu Turm, das heißt es können nun mehr Daten schneller übertragen werden. Nicht jeder Turm ist direkt mit einem Glasfasernetz verbunden, sondern ein „Mutterturm“ ist an das Festnetz angeschlossen und viele „Töchtertürme“ leiten ihre Daten zu einem zentralen Turm. Somit können auch in ländlichen Gebieten schnelle Datenübertragungsraten sichergestellt werden.

Anfang des Jahres hat Telecel die Mehrheitsanteile am Mobilfunktanbieter Vodafone Ghana gekauft und angekündigt, über einen Zeitraum von drei Jahren 500 Millionen US-Dollar in den Ausbau des Mobilfunknetzes in Ghana zu investieren. Mehr als 6 600 Sendemasten sollen neu gebaut oder modernisiert werden. Dazu gehört auch die Umstellung vieler über Dieselgeneratoren mit Strom versorgten Türme auf  Solarlösungen – das ist weniger wartungsintensiv, so auf Dauer viel günstiger und natürlich auch viel umweltfreundlicher.

Neue qualifizierte Arbeitsplätze

Für die Arbeit an den Türmen bedarf es besonderer Zertifizierungen und nur wenige Unternehmen in Ghana verfügen über die notwendige Zulassung. EWIA Infrastructure gehört zu diesem erlesenen Kreis. Eine Zertifizierung brauchen aber nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche auf den Türmen im Einsatz sind.

Monteure klettern gesichert an einem Gerüst hoch

Zu diesem Zweck hat EWIA gerade bei einem Partnerunternehmen sechs zusätzliche Mitarbeiter ein dreitägiges Training für die neueste Übertragungstechnologie von Huawei absolvieren lassen. Insgesamt verfügt EWIA nun über 8 zertifizierte Rigger – so werden die kletternden Techniker genannt. Das Turmklettern ist ein anspruchsvoller Job mit Perspektive im doppelten Sinne. Die Rigger müssen frei von Höhenangst sein, wenn sie in 30 bis 40 Meter Höhe ihre Montageaufgaben leisten. Bei der Ausbildung steht deshalb die Sicherheit im Vordergrund. Wenn EWIA den Zuschlag für eine laufende Projektausschreibung über Errichtung und Betrieb von 250 Sendemasten erhält, wird die Zahl der Kletterer erhöhte, was neue qualifizierte Arbeitsplätze im Land bedeutet.

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