Reifenrecycler Pyrum von der Saar prescht weiter nach vorn

Der Reifenrecycler Pyrum in Dillingen an der Saar zählt zu den viel versprechendsten jungen Cleantech-Unternehmen Deutschlands – erst recht nach dem Schulterschluss mit einem der großen Hersteller hier zu Lande.

Illegal entsorgter Autoreifen: Pyrum verspricht chemisches Recycling ausgedienter Pneus (Foto: 652234)

Wild in der Landschaft entsorgte Autoreifen sorgen immer wieder für Verdruss bei Landwirten, auf deren Feldern nicht selten ausgediente Pneus landen. Damit wollen die Umweltfrevler das Geld für die ordnungsgemäße Entsorgung etwa in Wertstoffhöfen sparen. Zu denen, die mit den rund 600 000 Tonnen Altreifen hier zu Lande ein Geschäft machen wollen, zählt das Unternehmen Pyrum im saarländischen Dillingen – und das am liebsten immer mehr. Einen Durchbruch auf diesem Weg erzielte die 14 Jahre junge Firma jetzt, indem sie einen Vertrag mit dem deutschen Reifenhersteller Continental festmachen konnte. Dessen Ziel sei es, das Recycling von Altreifen durch Pyrolyse weiter zu optimieren und auszubauen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Pyrum habe nachgewiesen, grundlegende Standards der Automobilindustrie zu erfüllen. “Langfristig streben Pyrum und Continental ein Kreislaufwirtschaftskonzept für das Recycling von Altreifen an, um den Einsatz fossiler Rohstoffe sowie CO2-Emissionen in der Produktion und beim Recycling von Reifen zu reduzieren.”

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Zerlegung in ursprüngliche Rohstoffe

Pyrum hat ein Verfahren entwickelt, um Reifen mit Hilfe eines thermischen Verfahrens in die ursprünglichen Bestandteile Gas, Öl und Koks zu zerlegen, aus denen sich dann wieder neue Reifen herstellen lassen. Dadurch entsteht ein vollständiger Produktionskreislauf ohne Abfälle. Das Unternehmen verkauft sowohl die wiedergewonnenen Rohstoffe als auch die für den Prozess erforderlichen Anlagen.

15 Anlagen bis 2030

Bis die Saarländer mit ihren rund 70 Beschäftigten Gewinne erwirschaften, braucht es allerdings einen langen Atem. Mit einer Million Euro lag der Umsatz 2022 nur knapp über dem Vorjahr (0,9 Millionen Euro), die Gesamleistung sei jedoch auf 19 Millionen Euro gestiegen, heißt es. Allerdings lag der Konzernjahresfehlbetrag bei 7,8 Millionen Euro gegenüber 8,4 Millionen Euro im Vorjahr. Alle Hoffnungen des Unternehmens ruhen nun auf Verträgen mit Konzernen wie Continetal aber auch BASF und Mercedes sowie auf dem Bau 15 weiterer Pyrolyse-Anlagen für andere Unternehmen in Europa bis 2030.

Mehr: SR

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