Käufer für Produktionsanlagen der bankrotten Bonner Solarworld gefunden

Der Weidener Spezialist für die Aufarbeitung und das Recyceln von Solarmodulen, Rinovasol, erweitert mit Maschinen von der Resterampe des einstigen Solarpioniers Frank Asbeck seine Fertigungskapazität. Die Franken schenken den Paneelen ein zweites Leben.

Aufbereitungsanlagen für Solarmodule bei Rinovasol Nach der Prozedur fast wie neu Foto: Rinovasol

Solarzellen und Sonnenkollektoren verlieren im Laufe der Jahre allmählich an Leistungsfähigkeit, die Strom- beziehungsweise Warmwasserausbeute sinkt. Mitunter kommen die Komponenten schon schadhaft aus der Produktion. Um beide Fälle kümmert sich Rinovasol. Das bayrische Unternehmen gilt als Europas größter Lösungsanbieter, defekte Module zu reparieren, egal ob die Verglasung zerbrochen ist, die Elektrik Macken hat oder sie undicht geworden sind. Zu fast 97 Prozent könne die eingeschickte Altware wieder aufgemöbelt werden und brauche nicht auf dem Schrottplatz zu landen, berichtet Vorstandsmitglied Toralf Nitsch.

Die Weidener wollen ihre Kapazität zur Instandsetzung defekter Module in neuen Hallen kräftig ausbauen. Acht automatisierte Reparaturlinie planen sie – und halten sich dabei selbst an ihre Recycling-Philosophie. Statt alle Anlagen neu zu kaufen, bedienen sie sich aus der Insolvenzmasse von Solarworld. Das Bonner Unternehmen von Gründer und Firmenchef Frank Asbeck, Spitzname: Sonnenkönig, stieg auch durch Aufkäufe anderer deutscher Hersteller und Zulieferer zum Photovoltaik-Weltmarktführer und zeitweiligem Börsenstar auf. Nach gescheiterten Sanierungsversuchen rutschten die Bonner 2017 in die Pleite.

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Die Rinovasol-Manager können die teils noch fast nagelneuen Maschinen aus den ehemaligen Solarworld-Werken laut eigener Auskunft für die geplanten Expansion gut gebrauchen. Mit dem Preisverfall für Solarzellen wird Sonnenstrom immer konkurrenzfähiger. In Brandenburg haben die Stadtwerke Tübingen gerade einen Solarpark ans Stromnetz angeschlossen, der sich nach Aussage der Strommanager auch ohne Vergütungen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) wirtschaftlich trägt.

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