Oxfam wirft REWE und Edeka Menschenrechtsverstöße bei Zulieferern vor – beide Handelsketten widersprechen

Die Menschenrechtsorganisation Oxfam hat Beschwerde gegen REWE und EDEKA wegen Verstößen gegen Arbeitsschutz und unzureichender Löhne bei Zulieferern eingereicht. Die Handelsketten weisen die Vorwürfe zurück.

Bananenwäsche in Ecuador: Beschwerde gegen Edeka und REWE wegen Menscherechtsverstößen - Unternehmen widersprechen (Foto: Fruchthandel_Magazin / pixabay)
Bananenwäsche in Ecuador: Beschwerde gegen Edeka und REWE wegen Menscherechtsverstößen – Unternehmen widersprechen (Foto: Fruchthandel_Magazin / pixabay)

Zwei Plantagen, eine Erfahrung: „Heute gab es eine Luftbesprühung per Flugzeug, wir waren alle noch bei der Arbeit“, erzählt ein Arbeiter. „Niemand ist vom Feld heruntergegangen, niemand hat uns Bescheid gesagt. Die Flüssigkeit ist sehr intensiv, nicht mal Masken bekommen wir, um dem starken Geruch nach Gift zu entgehen.“ Und von der anderen Plantagen berichtet ein Arbeiter: „Manchmal haben sie auch nachmittags um vier Uhr gesprüht. Die Arbeiter*innen, die geerntet haben, waren da noch in der Plantage.“ Dokumentiert sind die Aussagen von der Menschenrechtsorganisation Oxfam, die Arbeitskräfte auf Bananenplantagen in Ecuador interviewt hat. Abnehmer der Früchte sind die deutschen Handelsketten REWE und Edeka. Gegen diese haben Oxfam und andere Organisationen jetzt Beschwerde wegen schwerer Menschenrechtsverstößte beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht. Auf Nachfrage widersprechen die Unternehmen den Vorwürfen.

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Beschwerde nach dem Lieferkettengesetz

Solche Beschwerden sind möglich seit Inkrafttreten des Lieferkettengesetzes in Deutschland Anfang dieses Jahres. Die Vorschriften verpflichten große Unternehmen zur Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards bei ihren Zulieferern. Wer dies nicht tut, muss mit Bußgeldern rechnen. Dabei geht es nicht nur um die Umwelt und die Gesundheit der Beschäftigten bei den Zulieferern, sondern auch um deren Bezahlung.

Weniger Geld auf dem Konto als auf der Abrechnung

So berichtete laut Oxfam eine Arbeiterin auf einer Bananenplantage in Ecuador, die für REWE produziert: „Sie zahlen uns nicht für Vollzeit, lassen uns aber Vollzeit arbeiten. „Sie lassen uns um 6 [Uhr morgens] anfangen und wir arbeiten bis 6 Uhr abends. Diese Überstunden werden uns nicht bezahlt. […] Auf der Lohnabrechnung steht eine Summe Geld, aber auf dem Konto steht eine andere. Sie zahlen uns nicht, was wir vermeintlich verdienen.“

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