Dubai kennt keine Grenzen: Mit dem Muhammad-bin-Raschid-Al-Maktum-Solarpark baut das Emirat die weltgrößte Sonnenanlage, benannt nach seinem wegen Einschüchterung, Entführung und Folter verurteilten Herrscher des Landes – Publikumsbelustigung inklusive.
Das Monstrum liegt rund 50 Kilometer südlich der Landeshauptstadt und ist benannt nach dem Herrscher von Dubai, Muhammad bin Raschid Al Maktum. Der 74-Jährige ist der Weltstaatengemeinschaft wohl bekannt. Er wurde 2020 von einem Londoner Gericht in Abwesenheit wegen Einschüchterung, Entführung und Folter unter anderem seiner beiden Töchter verurteilt, unterhält Gesellschaften in Steueroasen und geriet wegen Dopings seiner Pferde des öfteren ins Gerede. Aber Strom stinkt nicht, und dem Rekord, den der Solarpark dabei ist aufzustellen, tut der berüchtigte Namensgeber keinen Abbruch. 5000 Megawatt soll das Sonnenkraftwerk, dessen Grundstein 2012 von Muhammad bin Raschid Al Maktum persönlich gelegt wurde, bis 2030 leisten. Das ist gut doppelt so viel wie aktuell und entspricht der Power von fünf Atomkraftwerken. Kosten der gigantischen Anlage: 12,8 Milliarden Euro.
Größte Solaranlage der Welt soll 350 000 Haushalte versorgen
Das Sonnenkraftwerk stellt ähnliche Anlagen, die Saudi Arabien gerade errichtet, gleich mehr als dreimal in den Schatten. Das wirtschaftliche boomende Emirat Dubai will mit dem Solarpark den steigenden Strombedarf des Landes, darunter auch für Meerwasserentsalzung, decken. Nach Beendigung des fast 20 Jahre langen Baus sollen einmal 320 000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Dank einer gigantischen Batterie soll die Anlage 15 Stunden lang Strom liefern, auch wenn keine Sonne scheint.
Strom und Spiele – Halligalli für Besucher
Die Herrscher im antiken Rom wussten, dass sie ihr Volk mit Brot und Spielen im Bann halten können. Ähnliches scheint Dubais Diktator Mohammed Bin Rashid Al Maktoum in den Sinn gekommen zu sein. Denn sein Solarparkt liefert nicht nur Strom und kann nicht nur besichtigt werden, von Samstag bis Mittwoch von 09:00 bis 16:00 Uhr und donnerstags von 09:00 bis 12:00 Uhr, zum Preis von umgerechnet 12,82 Euro. Damit es den Besuchern nicht langweilig wird vor lauter Solarzellen, gibt es auch Halligalli – in Form einer Hologramm-Show für weitere umgerechnet 7,69 Euro.
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