Jedem seine Villa – dafür gibt es weder genug Platz auf unserem Planeten, noch würden die Ressourcen reichen. Umweltbewusste Architekten, Bauunternehmen und Käufer frönen lieber einem neuen Minimalismus, verwirklicht in erstaunlichen Tiny Houses.
Eine neue Welle schwappt um die Welt: Eine wachsende Schar Architekten hat wie der Schweizer Peter Vetsch die Nase voll von “der Herrschaft der trivialen Zweckbauten” und besinnt sich auf Ressourcen sparendes ökologisches Bauen. Dessen extremer Ausdruck sind Mini-Häuser, die jede noch so kleine städtische Baulücke füllen können, der Natur im Ländlichen möglichst wenig Platz rauben: minimalistisch, erschwinglich, behaglich. Weniger Wohnraum bedeutet auch Verzicht – etwa auf eine Superküche oder mannigfaches Mobilar.
Dafür können sich auch Menschen mit geringem Einkommen die spartanischen Domizile leisten. Zum Beispiel das “Tiny House” des Bad Uracher Anbieters Live Tiny. Es kostet ganze 39 900 Euro, ist 7,20 Meter lang, 2,55 Meter breit und 3,95 Meter hoch. Es steht auf einem Trailer mit abnehmbarer Deichsel – ein Haus auf Rädern zum Mitnehmen. Auto oder Haus?, stellt sich also womöglich künftig die Preisfrage.