US-Greentech-Portal räumt mit der Mär von den Überkapazitäten Chinas bei Solarzellen und Elektroautos auf

Im Wirtschaftskrieg, den die USA gegen China verschärft, werfen die amerikanische Regierung und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen der Volksrepublik vor, Wettbewerber mit Überkapazitäten bei Solarzellen und Elektroautos platt zu machen. Alles Quatsch, sagt das US-Greentech-Portal Cleantechnica.

Chinesische Autos in Mexiko: Gemessen am weltweiten Bedarf an Solarzellen und Elektroautos gibt es keine Überkapazitäten, sondern eher zu wenig Fabriken ( Foto: BYD)
Chinesische Autos in Mexiko: Gemessen am weltweiten Bedarf an Solarzellen und Elektroautos gibt es keine Überkapazitäten, sondern eher zu wenig Fabriken ( Foto: BYD)

Das US-Greentech-Portal Cleantechnica ist der Frage nachgekommen, was dran ist an den Vorwürfen der US-Regierung und Teilen Europas, China überschwemme die Welt mit viel zu viel Solarzellen und Elektroautos. Das Ergebnis ist ebenso simpel wie eindeutig: Völliger Quatsch, der Bedarf an beiden ist viel größer, als dass ihn China auch nur ansatzweise allein in decken könnte. Dies gilt nach Meinung von Cleantechnica grundsätzlich für den gesamten Greentech-Markt. So ist beispielsweise bei Elektroautos der langfristige Bedarf in China selbst so gigantisch, dass es die dortigen Kapazitäten braucht, allein um diesen zu befriedigen. Denn die Motorisierung im Reich der Mitte ist noch viel geringer als in den westlichen Industriestaaten. So kommen auf 1000 Chinesen erst 200 Autos gegenüber 600 in Europa und 800 in den USA – genug Potenzial für die Elektroautofabriken im Reich der Mitte also, ganz zu schweigen vom Stromerbedarf anderswo auf der Welt.

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Bedarf an Solarzellen in Afrika gigantisch

Bei den Solarzellen ist Afrika ein besonders gutes Beispiel, dass es in den kommenden Jahren gar nicht genug Fertigungskapazitäten geben kann, um den Bedarf an sauberer Stromversorgung zu befriedigen. Viele Länder sind gerade dabei, mehr als der Hälfte der Bevölkerung erst einmal Zugang zu Elektrizität zu ermöglichen, mehr als 600 Millionen Menschen haben gar keinen Stromanschluss. Es braucht also gigantisch viel Solarzellen plus Batterien, was China zwar beides in riesigen Mengen produziert – aber erstens vor allem für das eigene Land und zweitens nicht im entferntesten ausreichend für den schwarzen Kontinent. Eher also Zeit, dass auch Europa mehr Solarzellenfabriken baut, was zumindest in Frankreich und Italien jetzt geplant ist.

Solange Mangel herrscht, kann es keine Überkapazitäten geben

Das Fazit von Cleantechnica ist denn auch klar: “So lange viele Teile der Welt noch mit einer Unterversorgung mit Energie und Verkehrsmitteln konfrontiert sind, kann es keine Überkapazitäten in diesen Sektoren, die nicht absorbiert werden können.” Deshalb sei jetzt nicht die Zeit, die Produktionskapazitäten für Techniken der Energiewende herunterzufahren. “An erster Stelle muss die Welt auf nachhaltigste Weise alle verfügbaren Kapazitäten nutzen, um den Anteil saubererer Energieerzeugung zu erhöhen und den Zugang für diejenigen auszubauen, die über noch keinen verfügen.”

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