In Norwegen, dem Dorado für Elektroautos, verkauft Tesla mehr Stromer als alle Konzerntöchter von Volkswagen zusammen

In Norwegen werden fast nur noch Elektroautos zugelassen. Der große Gewinner ist der US-Hersteller Tesla, der im Land der Fjorde mehr Stromer verkauft als alle Konzerntöchter von Volkswagen zusammen.

Neuzugelassene batteriebetriebene Elektroautos im November in Norwegen: Tesla stellt Volkswagen in den Schatten (Grafik: Max Holland / cleantechnica)
Neuzugelassene batteriebetriebene Elektroautos im November in Norwegen: Tesla stellt Volkswagen in den Schatten (Grafik: Max Holland / cleantechnica)

90,6 Prozent der Fahrzeuge, die im November in Norwegen neu zugelassen wurden, waren Elektroautos. Damit ist das 5,5-Millionen-Einwohner-Land in Norden Europas weltweit der Spitzenreiter bei der Elektrifizierung des Straßenverkehrs, trotz seiner klimatisch ungünstigen Voraussetzungen und großen Entfernungen zwischen den Ortschaften. Zugleich zeigt der Aufstieg Norwegens zum Dorado für Elektroautos, wie sehr deutsche Hersteller mit VW an der Spitze beiden Stromern hinterherhinken und dem US-Elektroautopionier Tesla große Teile des Marktes überlassen. Denn zählt man die Elektroautos sämtlicher Konzerntöchter von Volkswagen zusammen, die im vorletzten Monat dieses Jahres in Norwegen neu zugelassen wurde, dann setzte Deutschlands größter Herstellern insgesamt klar weniger Stromer ab als Tesla, nämlich 1397 gegenüber 1673.

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Elektroauto von Skoda vorn, ID.3 und ID.4 von VW abgeschlagen

Dass Volkswagen nicht noch deutlicher hinter Tesla mit den Baureihen Model Y und Model 3 zurückliegt, verdankt der deutsche Traditionskonzern allein seinen vielen Marken, an erster Stelle Skoda, mit denen er in dem Land der Fjorde antritt. Die tschechische Tochter war im November mit 556 verkauften Skoda ENYAQ wenigstens der am zweitbesten verkaufte Stromer in Norwegen, wenn auch mit riesigem Abstand zum Model Y von Tesla. Die batteriegetriebenen Elektroautos mit dem VW-Zeichen auf der Karosse, der ID.4 und der ID.3. rangierten weit abgeschlagen auf den Plätzen 11 und 20.

Desaster bei Elektroautos in Deutschland

Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen, von denen nur sehr geringem Anteil Plug-in-Hybride waren, bewegte sich in Norwegen seit dem Sommer 2021 auf dem gleichen hohen Niveau. Grund dafür sind die steuerliche Verteuerung der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und die staatlichen Förderung der Elektromobilität. In Deutschland hingegen, wo die Ampel-Koalition die Prämien für Elektroautos reduziert hat, im kommenden Jahr weiter absenkt und zugleich Diesel-Kraftstoff weiter steuerlich privilegiert, findet gerade ein Desaster statt. Nachdem im September der Verkauf von Elektroautos wegen des Auslaufens der Förderung für gewerbliche E-Autos Ende August eingebrochen war, erholten sich die Neuzulassungen nur mäßig. So wurden im November nur noch knapp 45 000 E-Autos neu zugelassen – fast ein Viertel weniger als im Vorjahresmonat. Damit scheint Deutschland von einem Wendepunkt hin zur Elektromobilität so weit entfernt wie Norwegen von der Ananaszucht am Polarkreis.

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