Das Essener Startup Greenlyte Carbon Technologies holt mit einem neuen Verfahren CO2 direkt aus der Atmosphäre – und die örtliche Brauerei Stauder will damit sogar Bier herstellen. Wenn das mal kein Beitrag für das Klima ist!
Die Anlage, die sich das Essener Startup Greenlyte Carbon Technologies (GCT) ausgedacht hat, funktioniert wie ein CO2-Sauger. Sie nutzt eine selbst entwickelte Flüssigkeit, die mit Luft reagiert und das darin enthaltene CO2 an sich bindet. Erhitzt man das Zwischenprodukt mit Wasser, entsteht daraus Wasser-, Sauer- sowie Kohlenstoff, der weiterarbeitet werden kann. Genau das plant die Essener Brauerei Stauder – und will daraus Kohlensäure für ihr Bier gewinnen. Ein Prosit dem Klima!
Aufmerksamkeit durch Bier von Stauder mit CO2 aus der Luft
Das neuartige Verfahren der Ruhrpottler zählt zu den Methoden, die als Direct-Air-Capture bezeichnet werden und die die direkte Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre zum Ziel haben. Die Technik von GCT ist nach Angaben des Unternehmens bis zu 20-mal so effizient wie bisherige Technologien. Die Kooperation mit Stauder sieht GCT-Gründer Florian Hildebrand nicht allzu bierernst. Ideen wie Kohlensäure direkt aus der Atmosphäre in Bierflaschen sind für ihn eher “Marketing-Cases”, frei übersetzt: lustige Mittel, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Gigantische Pläne für Essener CO2-Sauger
In Wirklichkeit hat GCT gigantische Pläne. Das im September 2022 gegründete Unternehmen verfügt über acht Millionen Euro Wagniskapital und derzeit über 20 Beschäftigte. Bis 2050 soll GCT Anlagen bauen, die jährlich rund eine Milliarde Tonnen CO2 aus der Atmosphäre holen können. Das wäre 50 Prozent mehr, als Deutschland im vergangenen Jahr an entsprechenden Treibhausgasen insgesamt in die Luft blies.
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