Das afrikanische Spitzmaulnashorn hat wieder eine reelle Überlebenschance

Jedes Jahr stellen die Naturschutzorganisation WWF und die Weltnaturschutzunion IUCN eine Liste der bedrohten Arten zusammen, deren Bestände sich erholen oder noch weiter geschrumpft sind. Das sind die Gewinner und Verlierer des Jahres 2020.

Spitzmaulnashorn mit Jungtier
Spitzmaulnashorn mit Nachwuchs Kampf gegen Wilderer und Umsiedlungsprogramme zeigen Wirkung
Foto: Pixel-mixer on Pixabay

In der Kategorie der Glücklichen setzen die Naturschützer das Spitzmaulnashorn nach ganz oben. Ihre Bestände in Afrika haben sich seit den 1990iger Jahren von 2410 auf 5600 Exemplare erholt. Das verdanken die Kolosse einem effektiveren Kampf gegen Wilderer, die es auf ihre Hörner abgesehen haben, sowie ihrer Umsiedlung in besser geschützte Lebensräume. Platz zwei auf der Gewinnerseite nehmen die Wisente ein. Zuchtprogramme und langjährige Wiederansiedlungsprojekte führten dazu, dass im russischen Kaukasus und in Aserbaidschan wieder einige Hundert Tiere durch die Wildnis streifen. Auch Seegurken, Elche und Kegelrobben finden wieder bessere Lebensbedingungen vor.

Besonders dreckig geht es hingegen dem Europäischen Feldhamster, dem vor allem die intensive Landwirtschaft zusetzt. Nicht viel besser ergeht es Lemuren, Stören, Tintenfischen und dem Makohai. Sie alle sind akut vom Aussterben bedroht. Der rapide Klimawandel setzt Fauna und Flora zusätzlich unter Druck. Einem jüngsten IUCN-Bericht zufolge zerstört er bereits in gefährlichem Ausmaß die Substanz eines Drittels aller Naturschutzreservate, die zum Weltkulturerbe gehören, wie zum Beispiel das Great Barrier Reef vor der australischen Küste.

Selbst in den anscheinend von menschlicher Hand unberührten Weiten Kanadas geht es der Tierwelt zunehmend schlecht, leidet sie unter den global steigenden Temperaturen, die arktisches Eis schmelzen und Permafrostböden auftauen. In Deutschland hat die Bundesregierung den Ernst der Lage zumindest ein bisschen erkannt. 2,4 Millionen Euro macht das Kabinett locker, um zusammenhängende Biotope zu schaffen, zum Beispiel als Lebensraum für bayrische Wasserbüffel.

Mehr: WWF IUCN

Feldhamster
Geht’s dreckig Den Feldhamster verdrängt die intensive Landwirtschaft in Europa
Foto: SgH on Pixabay

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